In Schottland streiten sich die Fachleute: Gab es immer schon Hechte im Norden der Insel oder wurden die angeblichen „Forellen-Killer“ dort von Anglern ausgesetzt.
Wie die Zeitung „Scotland on Sunday“ am 16. Mai 2004 berichtete, schwimmen in den berühmtesten Lachs- und Forellen-Gewässern im Norden Schottlands seit kurzem Hechte herum. Sogar im Loch Ness treibt der Räuber neuerdings sein Unwesen. Die Salmoniden-Spezialisten fürchten jetzt um ihre kostbaren Bachforellen, Lachse und Saiblinge.
Auch der WWF ist auf den Zug aufgesprungen: „Es gibt da wohl eine Gruppe von egoistischen und unverantwortlichen Hecht-Anglern, die sich einen Sport daraus machen, immer mehr Flüsse und Lochs mit Hechten zu besiedeln, um ihrem Hobby nachzugehen“, meint Mike Donaghy vom WWF Schottland. Auch er befürchtet, dass die Hechte die Salmoniden zu sehr dezimieren könnten.
Keine Gefahr
Biologen vom „Pike Anglers Club of Great Britain“ (PAC, Hechtangler-Club von Großbritannien) sind aber der Meinung, dass der Hecht schon vor 10.000 Jahren auch im Norden Schottlands heimisch war. Viele gute Salmoniden-Gewässer in England, Irland und Süd-Schottland haben auch einen hervorragenden Hechtbestand beides schließt sich also nicht aus.
Nach Meinung des PAC-Sprechers Robert Murray sind Hechte lebensnotwendig für das natürliche Gleichgewicht in einem Gewässer. Als Gesundheits-Polizisten fressen sie vor allem kranke und schwache Fische. Zudem kontrollieren die Kannibalen ihren eigenen Bestand. Es wird nie zu viele Hechte in einem Gewässer geben: „Große Hechte fressen am liebsten massenweise kleine Hechte“, beruhigt Murray die Salmoniden-Angler.
Info: Auf www.pacgb.co.uk erfahren Sie mehr über den „Pike Anglers Club of Great Britain“.
-tk-