Bei uns sind sie vom Aussterben bedroht – im Nordwesten der USA gelten sie als Schädlinge: Im Saranac River sollen Meerneunaugen jetzt mit Gift bekämpft werden.
Biologen haben es auf die Larven der parasitischen Rundmäuler abgesehen, die im Schlamm des Saranac-Deltas bei Plattsburgh leben. Diese Bestandskontrolle wird jährlich mit dem Pestizid „Bayluscide“ durchgeführt. Denn die hungrigen Meerneunaugen gefährden die Salmoniden-Bestände im oberhalb gelegenen Lake Champlain.
„Wir wollen die Art nicht vernichten, wir möchten nur den Bestand etwas unter Kontrolle bringen“, erklärt ein Biologe des New York State Department für Naturschutz. Experten schätzen, dass zur Zeit noch 500.000 Larven im Saranac-Delta leben.
Urtümliche Lebensform
Die erwachsenen Meerneuneugen ernähren sich als Schmarotzer von Lachsen und Forellen. Die bis zu einem Meter lang werdenden, kieferlosen Tiere raspeln mit ihrer Mundscheibe ein Loch in die Haut der Opfer und saugen die Körpersäfte aus.
Meerneunaugen sind im gesamten Gebiet des Nord-Atlantiks heimisch. In den Lake Champlain und in die Großen Seen der USA konnten sie aber erst durch den Bau von künstlichen Schifffahrts-Kanälen eindringen.
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