Dustin Schöne berichtet über das Shimano Rapala Masters, das im Okober 2009 an der Müritz stattfand. Die Sieger kommen aus Deutschland!
Ich mache mich von Düsseldorf aus auf nach Eldenburg, einem kleinen beschaulichen Ort in Mecklenburg Vorpommern, der direkt an den Ufern der Müritz liegt. Anlass meiner Reise sind die Rapala Masters 2009. Das dreitägige Angelturnier wird nun zum zweiten Mal auf der 117 Quadratkilometer großen Müritz ausgetragen und ist die perfekte Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten zu treffen, Erfahrungen auszutauschen und einen kleinen Wettkampf auszutragen.
Die Teilnehmer bringen sich kurz vor dem Startschuss in Position. |
Vor mir liegen über 600 Kilometer Autobahn, die ich mit dem Boot im Schlepptau bewältigen muss. Das stört mich aber kaum, denn die milden Temperaturen von um die 15 Grad stimmen mich auf ein entspanntes Angeln ein und lassen die Vorfreude wachsen, endlich meinen Köder durchs Wasser zu ziehen. Es geht nicht nur mir so: Die meisten Teilnehmer des Turniers kommen aus Holland und reisen extra nach Deutschland, um bei dem Masters dabei zu sein. Warum nimmt man diese Strapazen auf sich? Ganz einfach: Dieses Event ist nicht nur ein Wettkampf, bei dem es um Gewinnen oder Verlieren geht es ist eher ein Treffen alter Bekannter und Freunde. Es ist Urlaub und Angelspaß zugleich.
Besonders die holländischen Teams sind mit Booten der Extraklasse angereist. Auf der Müritz sind rauwassertaugliche Boote Pflicht, um gefahrlos Fischen zu können. |
In Berlin sacke ich noch schnell meinen Kollegen Jan Josefiak ein, um dann die Reise von der Hauptstadt aus fortzusetzen. Es ist schon dunkel, als wir den Parkplatz der Marina Eldenburg erreichen, und arschkalt! Ostwind noch dazu. Meine anfängliche Hoffnung, bei milden Temperaturen unter besten Fangbedingungen auf der Müritz zu fischen, ist damit zerschlagen. Als wir uns am Morgen die Luxusboote der überwiegend holländischen Teilnehmer angucken, sind diese vollkommen mit Eiskristallen bedeckt. Trotzdem bleibt uns die Ausstattung der Kähne nicht verborgen. Einige verfügen sogar über mehrere Echolote. Suchen wollen die Angler damit Hechte, Barsche und Zander, denn die größten Exemplare der jeweiligen Art kommen am Ende jedes Wettkampftages in die Wertung.
Paul Keizers mit kapitalem Hecht und Zander, die er am Vorbereitungstag überlisten konnte. |
Wie immer bei den Rapala Masters, gibt es einen Vorbereitungstag, an dem sich die Petrijünger mit dem Gewässer vertraut machen können. Am besten nutzt diese Chance Paul Keizers, der beim Schleppen einen über 80 Zentimeter langen Zander und dazu noch einen Hecht von mehr als 110 Zentimeter Länge fängt. Der Angler scheint zu wissen, wo die Großen stehen, fing er doch auch im letzten Jahr einen Hecht von 1,2 Meter am Vorbereitungstag.
Die Firma Shimano hat für jeden Teilnehmer eine Köderbox zusammengestellt. Am ersten Wettkampftag musste ausschließlich mit diesem Set gefischt werden. |
Am ersten Wettkampftag bekommen die Petrijünger ein Paket mit Ködern, das von der Firma Shimano zusammengestellt wurde. Es darf ausschließlich nur mit diesen Ködern geangelt werden. Am zweiten Tag ist freies Fischen angesagt und die Angler können ihre eigenen Köder einsetzen. An beiden Tagen wandern Fische jeder Art über den Kescherrand. Sogar Zander, die im letzten Jahr überhaupt nicht gefangen wurden, können einige Petrijünger überlisten. Und das, obwohl die Bedingungen alles andere als rosig sind. Kalter und relativ stark blasender Ostwind erschweren das Angeln enorm. Vor allem die Navigation beim Vertikalangeln mit dem Elektromotor wird zur Herausforderung. Ein Team, das besonders gut mit der Situation umgeht, sind die deutschen Teilnehmer Jan Koll und Roger Unsenos. Die beiden können sich gegen die anderen – meist holländischen – Konkurrenten durchsetzen und stehen am Ende des Wettkampfes als Sieger fest. Sie sichern sich so den Hauptpreis: eine Angelreise nach Rügen zum Team-Bodden-Angeln. Ihre Taktik: Wurf- und Vertikalangeln geschickt kombinieren, um Hecht, Barsch und Zander gleichermaßen erfolgreich zu beangeln. Die Jungs aus dem Ruhrpott trainieren übrigens regelmäßig bei unseren Nachbarn in Holland. Die Niederländer nehmen es mit Humor und feiern am Abschlussabend der Rapala Masters zusammen mit deftigem Essen und Bier den Sieg des deutschen Teams.
Dustin Schöne
Die stolzen Gewinner der Rapala Masters 2009: Jan Koll (links) und Roger Unsenos. |