PRAXIS & GERÄTE Kunstköderporträts Hechtköder aus den USA, Teil 2

Hechtköder aus den USA, Teil 2

Meisterwerk aus Zedernholz: Der Supernatural Big Bait lässt sich in unterschiedlichen Tiefen anbieten. Die drei Rasterpositionen der Schaufel machen‘s möglich.

Viele Köder-Trends werden in den USA geboren. Uwe Pinnau verrät seine Favoriten
von Morgen zum Hechtangeln.

Big Bait

Musky-Spezi Duff Thury schuf mit dem Supernatural Big Bait sein Ideal vom Großfischköder. Die Meisterwerke aus Zedernholz entstehen komplett in Handarbeit und sind kompromisslos auf Stabilität und Haltbarkeit ausgelegt, daher auch die mit drei Befestigungspunkten ausgestattete, stabile Aluminium-Tauchschaufel. Somit kann man den vielseitigen Köder in Tiefen von 2,5 bis zehn Meter gezielt anbieten. Er läuft sehr ausladend und lebhaft, die Farbauswahl reicht über etliche Naturtöne bis hin zum klassischen Firetiger. Bei den mit farbiger Folie ausgestatteten Modellen sind Schuppenmuster eingearbeitet. Alle Farbcodes sind mit sechs Lagen Epoxylack überzogen, ebenso die 3D-Augen. Zusammen mit den stabilen Schrauben, Sprengringen und den 8/0er-Drillingen bringt der 30 Zentimeter lange Supernatural knapp 270 Gramm auf die Waage. Bei einem solchen Gewicht versteht sich eine sehr kräftige Schleppausrüstung von selbst. Den tollen Köder gibt es für 80 US-Dollar exklusiv bei www.bigwoodmuskylures.com (Stand 2013).

Cow Dussa

Dieser Kombi-Köder hat es in sich: Die Cow Dussa von Chaos Tackle besteht aus zwei großen Double-Cowgirl-Spinnerblättern von Musky Mayhem und einer Chaos Tackle Medussa, einem großen und agilen Gummiköder. Das Gespann ist mit zwei 7/0er Mustad-Drillingen bestückt und bringt satte 300 Gramm auf die Waage, verteilt auf einer Länge von 43 Zentimetern.

Klar, dass so ein Großfischköder nach einer besonders starken Ruten- und Rollen-Kombination verlangt. Der Köderführung sind bei der Cow Dussa kaum Grenzen gesetzt, da sich irgendetwas immer verführerisch bewegt. Unter stetem Zug sind dies vorneweg die Spinnerblätter und das Glittermaterial, gefolgt von den drei Gummischwänzen. Selbst beim Absinken bewegen sich schon Zweidrittel des Köders. Die Cow Dussa gibt es in neun verschiedenen Farben für etwa 32 US-Dollar bei www.muskyshop.com (Stand 2013).

Feuerwerk für alle Sinne: Die Cow Dussa von Chaos Tackle sendet so viele Reize aus wie kaum ein anderer Köder.
Feuerwerk für alle Sinne: Die Cow Dussa von Chaos Tackle sendet so viele Reize aus wie kaum ein anderer Köder.

Hurricane Spinnerbait

Wie alle Spinnerbaits läuft auch der Hurricane von Musky Mayham Tackle schon während des Absinkens. Allerdings rotieren bei ihm nicht nur die typischen Blätter auf dem abzweigenden Drahtbügel, sondern auch zwei große Blätter vor seinem Glitterbusch. Demnach kann man den Hurricane als Hybrid aus Spinner und Spinnerbait bezeichnen. Bei den zwei unteren Blättern handelt es sich um Magnum-Blades der Größe acht, am oberen Drahtbügel befinden sich zwei 8er Colorado Blades und ein 10er Magnum Blade. Das erzeugt einen gewaltigen Druck, versetzt den Angler aber auch in die Lage, den etwa 30 Zentimeter langen Köder mit seinen 150 Gramm trotzdem und bei Bedarf flach führen zu können.Hinter den großen Blättern bilden sich schöne Verwirbelungen. Dadurch arbeitet das Glittermaterial sehr lebendig, spielt in der Strömung und ist Teil eines riesigen Reizspektrums auf verschiedenen Ebenen. Auch hier ist sehr kräftiges Gerät angesagt. Den Hurricane kann man für etwa 38,99 US-Dollar unter anderem bei www.thornebros.com erwerben (Stand 2013).

Riesen-Spinnerbait: Der Hurricane von Musky Mayhem Tackle wütet unter Wasser wie der stärkste Wirbelsturm.

Intimidator

Der 35 Zentimeter lange Musky Buster Intimidator ist ein gewaltiges Stück Holz und gehört der Gruppe der Diver und Pullbaits an. Mit sehr kräftigen Schlägen und einer ebenso kräftigen Ausrüstung lässt man ihn abtauchen und wieder aufsteigen. Das sieht auf den ersten Blick für den Angler oft nicht ganz so verführerisch aus, aber wie immer haben die Fische das letzte Wort – und denen gefällt dieser Lauf.

In der unbeschwerten Version wiegt der Intimidator knappe 180, beschwert satte 230 Gramm. Er verfügt, wie andere Diver auch, über eine Tauchschaufel am Heck, mit der sich sein Abtauchwinkel einstellen lässt. Das Spektakuläre am Intimidator sind seine Ausmaße, die große Silhouette und die bis zu acht Farbcodes. Wie alle Diver macht er auch beim aktiven Schleppen eine gute Figur. Unbeschwert ist er für 27,99 US-Dollar, beschwert für 29,99 US-Dollar bei www.muskyshop.com zu haben (Stand 2013).

35 Zentimeter Diver: Der Musky Buster Intimidator ist nicht immer leicht zu fischen, aber ein Großfischgarant.

Slopmaster Spoon

Beim Slopmaster Spoon von Joe Bucher handelt es sich um eine Waffe für schwieriges, hängerreiches Terrain. Altmeister und Angellegende Joe Bucher ließ hier all seine Erfahrungen einfließen und kreierte einen imposanten Köder mit Krautschutz, wie es ihn bislang noch nicht gab.

Normalerweise ist bei Blinkern mit Krautschutz bei sieben bis neun Zentimetern das Limit erreicht. Nicht so beim Slopmaster Spoon, der ordentliche 14 Zentimeter ins Rennen wirft. Hinzu kommen sechs verschiedene Farben von silbrig-natürlich bis grell-bunt und eine großzügige Portion Flashabou am großen Einzelhaken mit Anti-Kraut-Spange. Damit ist man vor vielen Wasserhindernissen sicher und kann den Slopmaster Spoon sorglos in Seerosen feuern oder an Wurzelwerk vorbei führen. Das fängige Spiel des Köders fängt schon beim flatternden Absinken an. Um den kompakten Köder gut anbieten zu können, bedarf es einer kräftigen Spinnrute und nicht zu schwacher Schnur von 15 Kilo aufwärts. Der Joe Bucher Slopmaster ist für etwa 12,99 US-Dolar bei www.thornebros.com erhältlich (Stand 2013).

Riesenblinker mit Krautschutz: Musky-Legende Joe Bucher entwarf diesen großen, 14 Zentimeter langen Löffel.

Liebhaberstücke

Der erfahrene Musky-Angler Joe Peterson aus Minnesota weiß, worauf es bei guten Ködern ankommt und fing schon als Schüler damit an, sich selbst an seinem Ideal eines Glidebaits zu versuchen. Mittlerweile und viele gute Fische später hat er verschiedene Modelle kreiert und das Label „True Glide“ gegründet. Neben einer super Verarbeitung (Lack!) bestechen die True-Glide-Köder durch die innovativ realistische Bemalung. Ob nun Walleye oder Bluegill, die True Glides ähneln ihren natürlichen Vorbildern sehr. Zu dem einzigartigen Äußeren gesellt sich ein traumhafter Lauf, wobei diese Köder wirklich gleiten und nicht „laufen“. Joe fertigt seine Köder nur nebenberuflich und in überschaubaren Stückzahlen. Der 9“ oder knapp 23 Zentimeter lange „Hustler“ in „Walleye“ auf dem Foto ist für rund 30 US-Dollar zu haben. Joe verkauft seine Köder nur auf Messen und Musky-Ausstellungen, an denen er persönlich teilnimmt. Man kommt also nur sehr schwer an diese Super-Köder heran, sie sind es aber dennoch wert, hier erwähnt zu werden!

True-Glide-Köder - spitzenmäßig verarbeitet und kaum zu bekommen.
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