Meldungen In der Pfanne noch gefährlich

In der Pfanne noch gefährlich


Forscher weisen mit neuem Analyseverfahren giftiges Methylquecksilber in Hai-Produkten nach.

Eine Stichprobenanalyse der Haischutz-Organisation „Sharkproject“ brachte bei in Deutschland erhältlichen Haiprodukten eine weit über den Grenzwert liegende Konzentrationen von Methylquecksilber ans Licht. Getestet wurden normal erhältliche Lebensmittel wie Blauhai-Steaks und Produkte aus Dornhai: Schillerlocken und geräucherter Seeaal.

Prof. Klaus Heumann von der Universität Mainz fand Konzentrationen von bis zu 1.400 Mikrogramm Methylquecksilber pro Kilogramm Blauhaisteak. 420 Mikrogramm wären demnach in einer normalen Mittagsportion von 300 Gramm enthalten. Der Grenzwert liegt aber bei 0,1 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. Dieser wurde nach Angaben von Sharkproject von der EPA (Environmental Protection Agency) festgelegt und gilt als neuester internationaler Standard.

Der Toxikologe Dr. Hermann Kruse von der Universität Kiel warnt vor Methylquecksilber: „Es ist eines der biologisch aktivsten und gefährlichsten Gifte für den Menschen. Dazu kommt, dass Methylquecksilber ein Trojanisches Pferd ist, das mühelos jede Schutzbarriere des menschlichen Organismus passieren kann, was anderen Giften meist nicht gelingt.“

Trotz vieler internationaler Hinweise auf die Konzentration des Giftes in Meeresräubern wie Haien, gehört der Methylquecksilber-Test bis heute nicht zum Standard der Lebensmittelkontrolle, warnt Sharkproject. Einer der möglichen Gründe dafür liegt in der bisher sehr komplizierten und ungenauen Analyse des Giftes. Mit der Entwicklung eines neuen Verfahrens durch Prof. Klaus Heumann von der Universität Mainz ist jetzt eine sehr genaue Analyse kein Problem mehr.

Vor allem im Raubfisch Hai, vor dem Menschen das letzte Glied in der Nahrungskette, reichern sich die Schadstoffe aus den Futterfischen an. Die Schlussfolgerung von Sharkproject: „Haie sind sehr gefährlich für Menschen- aber nur wenn man sie isst“. Die Haischutz-Organisation von 15 Organisationen und Verbänden unterstützt, darunter Greenpeace Deutschland, WWF, NABU, BUND, der Verband Deutscher Sportfischer und der Verband Deutscher Sporttaucher.

Info: www.sharkproject.com

-pm-

Foto: Bilder: Sharkproject

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