Ob mit Extraschuppen, großen Augen oder Spinnerblättern – mit wenig Aufwand holt Uwe Pinnau mehr aus seinen Kunstködern heraus.
SCHUPPEN ZUM KLEBEN
So mancher Wobbler hat schon eine Menge Hechtzähne zu spüren gekriegt und sieht dementsprechend aus. Bevor man sich aber nun zu stümperhaften Sprühdosen-Aktionen hinreißen lässt, sollte man es lieber mit speziellen Kunstköder-Klebefolien versuchen. Da gibt es richtig gute (www.mikasolutions.de), die sich geschmeidig an den Köder heften und ein 3D-Schuppenmuster haben. Nicht nur etwas für zerbissene Wobblerflanken, sonder immer die richtige Wahl, wenn man einen Farbimpuls beim Angeln setzen möchte, weil man meint, die passenden Designs nicht dabei zu haben. Ich mag zum Beispiel sehr gern metallische Kupfertöne, die als Dekor aber leider kaum bis gar nicht mit angeboten werden. Da ist so ein Streifen Folie Gold wert, um einen flankenden Farbakzent zu setzen. Die Folie lässt sich praktischerweise einfach wieder abziehen.
PUSCHEL MIT GLITZEREFFEKT
Der Trick mit roter Wolle am Drilling ist hinreichend bekannt, aber manchmal muss es keine Reizfarbe sein, sondern einfach nur ein Kontrast oder eine Vergrößerung der Silhouette, ohne die Ködereigenschaften bedeutend zu verändern. Mit gut sichtbarem und nahezu schwerelosem Bindematerial aus dem Fliegenfischerbereich, zum Beispiel Flash, liegt man dann richtig. Man schiebt ein paar Streifen des Synthetikmaterials durchs Drillingsöhr und sichert das Ganze mit einem Stück Schlauch. Das klappt allerdings nur mit einem losen Haken. Will man einen bereits montierten Drilling aufpeppen, zieht man zwei bis drei kurze Streifen des Glitzermaterials durchs Öhr und sichert sie mit einem Minikabelbinder. Eine schnelle Aktion mit großer visueller Wirkung.
HARTES FÜR WEICHES
Spinnerbaits gehören zu den selten bei uns benutzten Ködern, obwohl sie viele Vorteile in sich bergen. Sie lassen sich gut schleppen, sammeln kaum Kraut ein und rotieren bereits beim Absinken. Mit ein paar Handgriffen lassen sich diese Vorteile für viele andere Köder nutzen. Möchte man bei einem herkömmlichen Gummifisch zum Beispiel im trüben Wasser mehr Druckwellen erzielen, kann man das durch einen Spinnerbaitvorbau erreichen. Das Spinnerblatt erzeugt dabei einen gewissen Auftrieb, der den Köder flacher laufen lässt. Für den Umbau benötigt man ein Stück Schweißdraht (ein Millimeter), eine Rundzange, ein Tönnchen und zwei Karabiner, wobei gerade der untere sehr robust und dickdrahtig sein sollte. Die Duolockbauweise bietet sich an, da sie fast überall montierbar ist. Mit der Rundzange biegt man mittig ein Öhr und schlägt den Draht danach zwei- bis dreimal umeinander. Das macht man an den jeweiligen Enden nochmal, integriert oben jedoch das Tönnchen, damit man später das Spinnerblatt und den Karabiner daran befestigen kann. Wer will, klebt auf das Spinnerblatt zusätzlich ein Auge.
SCHAU MIR IN DIE AUGEN
Viele Kunstköder haben eher kleine, schlecht sichtbare oder gar keine Augen. Wer seinem Gummifisch ein Gesicht verleihen will, nimmt am besten gläsern wirkende Prisma-Augen. Ausführungen mit Schraubgewinde, zum Beispiel von Spro, sind nicht nur einfach zu montieren, sondern halten lange und zuverlässig am Köder.
GEWICHTE PER GEWINDE
Wer seinen Swimbait oder Gummifisch langsamer einholen möchte, die Kopflastigkeit eines Bleikopfes nicht gebrauchen kann, ein horizontales Absinken bevorzugt oder beim Schleppen mehr Spurtreue und Stabilität benötigt, der sollte seinem Köder etwas mehr Gewicht an der richtigen Stelle verpassen, am besten am Bauch. Dafür gibt es spezielle Schraub- oder Steckgewichte, die leider nicht gerade billig sind. Es geht aber auch günstiger, indem man eine handelsübliche Holzschraube in den Köder dreht, die man mit einer passenden Mutter kombiniert. Schon hat man etwas mehr Gewicht am kritischen Schwerpunkt. Die Mutterngröße und damit das Gewicht kann variiert werden. Es lassen sich sogar zwei oder drei Muttern nehmen, wobei es dann auch einer längeren Schraube bedarf.