Tiefs sind typisch ostfriesische Gewässer, in der Regel recht flach mit Wassertiefen von 1-1,5 m. Hinzu kommt die moorig-braune Färbung. So sieht es auch am Alten Greetsieler Sieltief aus, das sich vom Knockster Tief (Top-Revier!) bei Loppersum bis nach Greetsiel erstreckt
Von Von D. Schröder
Angeln in ostfriesischen Sielen: vor allem auf Aal und Zander |
Die 12,5-km-Strecke wird vom Bezirksfischereiverband Ostfriesland (BVO) bewirtschaftet. Ebenso der Abschnitt von Canhusen bis Wirdum, auf den ich näher eingehen möchte.
Von Loppersum kommend, zieht es sich fast kanalförmig entlang der Loppersumer Straße östlich an Canhusen vorbei. Bis zum Zusammenfluss mit der Abelitz bei Longewehr. Dort lauern unter den Bäumen und am Flechtwerk der Uferbefestigung immer wieder gute Barsche und auch Hechte. Tandem-Spinner sowie kleine 2-teilige Schwimmwobbler erweisen sich meistens als sehr fängig. Selbst Zander nehmen die „Holzköder“, die nur 50-80 cm unter der Oberfläche tauchen. Auf Tiefläufer sollte man im flachen Wasser verzichten, da sie sofort den Grund durchpflügen würden.
Armdicke Schleicher
Mit Zandern ist besonders in der Mündung der Abelitz zu rechnen. Ein Top-Gewässer, das übrigens mit der gleichen Erlaubniskarte befischt werden darf. Ab dem Zusammenfluss durchläuft das Siel bis zur Abzweigung des Uttumer Tiefs bei Bevenburg eine Wiesenlandschaft. Die kann beidseitig gut beangelt werden. Ein Abschnitt, der für einen dicken Hecht immer gut ist. Aber auch armdicke Aale hausen vor dem Flechtwerk.
Die Schleicher lassen sich eigentlich überall im Sieltief fangen. Sehr erfolgreich ist der Nachtansitz mit Leuchtpose. Dabei sollte das Vorfach mit Köder am Grund aufliegen. Die Aale laufen oft sehr nah am Ufer.
Esox-Tipp
Auf dem weiteren Weg Richtung Weel Aland lassen sich nahezu alle der 4 genannten Räuber landen. In diesem Bereich mündet der Durchstich in das Tief. Ein Kanal, der die Abelitz nördlich der Mündung mit dem Tief verbindet. Und auch im Durchstich lohnt das Raubfischangeln!
Von dort aus fließt das Greetsieler Sieltief südlich der Gemeinde Wirdum, wo auch das kleine Wirdumer Tief westlich der Straßenbücke (Emdener Straße) zuläuft. Ein Abschnitt, in dem das Hechtangeln lohnt. Mein Esox-Tipp für den Spät-Herbst: Ein toter Köfi an der Posenangel knapp über Grund angeboten. Ein Natur-Happen, der auch für Ostfriesen-Zander als Köder Nr.1 gilt.
Schließlich fließt das Tief Richtung Greetsiel, wo an der Ortsgrenze die vom BVO bewirtschaftete Strecke endet. Machen Sie sich auf den Weg!
METHODEN Grundangeln auf Aal und Barsch. Leichtes Spinnfischen auf Barsch. Hecht- und Zanderangeln mit der Posen-, Grund- und Spinnrute.
GERÄT Grundruten zwischen 2,10 und 2,70 m und Wurfgewichten bis 50 g. Spinnruten von 2,40-3,00 m und Wurfgewichten um 10 g für Barsch; für Hecht und Zander dieselbe Länge, Wurfgewicht bis 30 g. Beim Spinnangeln sind dünne geflochtene Schnüre (z.B. Fireline) zu empfehlen. Zanderposen sollten nicht mehr als 8 g, die für Hecht nicht über 12 g tragen.
KÖDER Beim Grundangeln Tauwürmer, Madenbündel, tote Köderfische. Als Kunstköder auf Zander fangen Twister und Gummifische sowie Spinner. Hechte lieben den Rapala Jointed Schwimmwobbler, 9-11 cm, in hellen Farben sowie den Rapala Shad Rap Shallow Runner und Tandem-Spinner der Größe 4 oder 5 in gelb-rot (z.B. den Zebco Twin-Runner).
EXTRA-TIPP Angeln Sie auf Hecht im Sommer ufernah unter überhängenden Grasbüscheln.
BESTIMMUNGEN 2 Ruten, davon eine auf Raub-fisch. Jugendliche dürfen nicht auf Raubfisch angeln. Nachtansitze sind erlaubt.
ERLAUBNIS Tag 5 DM, Woche 30 DM, Monat 50 DM. Ausgabestellen: Wirdumer Angelecke, 26529 Wirdum, Tel. 04920/382; Müllers Hobbymarkt, 26624 Südbrookmerland-Moordorf, Tel. 04941/998105.
ANGELGESCHÄFT siehe Erlaubnis.
UNTERKUNFT Verkehrsamt der Samtgemeinde Brookmerland, Marienhafe, Tel. 04934/ 81248 oder 81249.
ANFAHRT Über die B70 oder B72 von Emden bzw. Aurich nach Brookmerland.Foto: D. Schröder