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Elbe: Tomaten und Toilettenpapier

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Unverdünnt und offensichtlich: Das Niedrigwasser bringt es an den Tag – in unseren Flüsse treibt das Abwasser von Millionen Menschen.

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Auch die Elbe ist an ihrem Tiefststand angekommen: Anwohner und Touristen beschweren sich über verschmutzte Ufer und üblen Gestank. Wie die Sächsische Zeitung berichtet, ist der stolze Fluss zur Zeit im Bereich zwischen Radebeul und Meißen nur noch eine stinkende, braune Kloake.

Der modrige Geruch stammt vor allem von Toilettenresten, die durch das Niedrigwasser nur unzureichend verdünnt und an den Ufern angeschwemmt werden. Sogar die Enten vermeiden im Augenblick das zweifelhafte Vergnügen, auf der glibberigen Steinpackung herumzuwatscheln.

Dem Staatlichen Umweltamt ist nichts über eine defekte Kläranlage elbabwärts von Dresden bekannt. Die Bevölkerung spekuliert: Möglicherweise stammen die Toilettenreste aus einem fehlerhaft arbeitenden Klärwerk am tschechischen Oberlauf der Elbe.

Klärwerks-Tomaten

Ziemlich unappetitlich: An der Mündung der Triebisch in die Elbe wachsen stolze Tomaten-Pflanzen. Für Klärwärter nicht ungewöhnlich: Tomaten-Samen sind die einzigen Samen, die Darmpassage und Kläranlage unbeschadet überstehen und nach der Tortur im Faulturm wieder auskeimen können.

-tk-

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