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Havel: Fisch-Sterben geht weiter

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Nach Schätzungen des Naturschutzbundes NABU verendeten rund zehn Millionen Fische.

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NABU teilte mit, dass große Teile der Unteren Havel und des Gülper Sees „biologisch tot“ seien. „Obgleich das Land Brandenburg am vergangenen Freitag erste Maßnahmen zur Verbesserung der Flusswasser-Qualität ergriffen hat, suppt weiterhin schwarze, stinkende Brühe aus den Überflutungspoldern in die Havel“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen.

Der NABU fordert, dass die Polder unverzüglich geschlossen werden. Billen kritisiert: „Es ist völlig unverständlich, warum Brandenburg und Sachsen-Anhalt nicht unverzüglich die Polder durch einfaches Schließen von Wehren dicht machen.“

Auch müssten die beiden Landesregierungen das Abpumpen der landwirtschaftlichen Nutzflächen solange untersagen, bis eindeutig geklärt sei, dass von diesem Wasser keine zusätzlichen Gefahren für die Untere Havel ausgingen. Nach Informationen des NABU sollen die Pumpen noch in dieser Woche wieder in Betrieb genommen werden. „Wenn dieses Wasser jetzt einfach in den Gülper See gepumpt wird, droht diesem Gewässer das endgültige Aus“, so Billen.

Nach Auffassung des NABU müssen jetzt unverzüglich auch Sanierungsmaßnahmen in die Wege geleitet werden, damit sich die Fischbestände und das Ökosystem in diesen international bedeutenden Schutzgebieten wieder möglichst schnell erholen. Dringend erforderlich sei auch eine Änderung der Landnutzung in den Flutungspoldern. „In diesen Bereichen hat Ackerbau einfach nichts zu suchen“, betonte der NABU-Geschäftsführer: „Wenn die Auen dauerhaft für den Hochwasserschutz gebraucht werden, dann darf hier nur extensiv genutztes Grünland bewirtschaftet werden.“ -hl-

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