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Wo hält sich der Rotbarsch auf?

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Am 20. Juni verließ das deutsche Fischereiforschungsschiff „Walther Herwig III“ Bremerhaven zu seiner 301. Forschungsfahrt.

Jan Lock

Das Forschungsziel ist die Erfassung des Rotbarschbestandes in der Irminger See, dem Seegebiet westlich von Island, und in der Labradorsee östlich von Kanada.
 
Die Diskussionen über die Rotbarschbestände im Nordatlantik haben im Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) breiten Raum eingenommen. Von kommerziellem Interesse sind zwei Arten, der Goldbarsch, Sebastes marinus, und der Tiefenrotbarsch, Sebastes mentella.
 
Die Bestandstruktur von Sebastes mentella ist sehr komplex und konnte selbst nach einem 4-jährigen EU-Forschungsprojekt (REDFISH), das in der Bundesforschungsanstalt für Fischerei koordiniert wurde, noch nicht vollständig aufgeklärt werden. Das Management dieser Art ist besonders schwierig, da der Tiefenrotbarsch sich erst im Alter von 10 bis 15 Jahren vermehrt.
Jan Lock



Jan Lock

Untersuchungen auf dieser Reise

Das Haupt-Verbreitungsgebiet des ozeanischen Tiefenrotbarsches liegt in der Irminger See (Nordatlantik) südwestlich Islands und erstreckt sich nach bisherigen Erkenntnissen bis in die Labradorsee hinein. Das Forschungsgebiet überdeckt daher ein Gebiet von etwa 400.000 Quadratseemeilen – etwa 4 Mal so groß wie die Bundesrepublik. Die Untersuchungen werden in enger Zusammenarbeit mit einem isländischen und einem russischen Forschungsschiff durchgeführt und von der ICES „Study Group on Redfish Stocks“ koordiniert, die ein Wissenschaftler der Bundesforschungsanstalt für Fischerei leitet. Der ozeanische Tiefenrotbarsch kommt in der Tiefsee von 150 bis circa 1.000 Meter vor.

 

30 Mal um die Erde

Seit seiner Indienststellung 1993 hat das größte der deutschen Fischereiforschungsschiffe, die „FFS Walther Herwig III“, auf seinen vergangenen 300 Seereisen circa 690.000 Seemeilen zurückgelegt und damit etwa 30 Mal die Erde umrundet.

 
Die WH III ist das vierte große Fischereiforschungsschiff der BRD seit dem 2. Weltkrieg, Nachfolger der Anton Dohrn, der Walther Herwig I und der Walther Herwig II. Zusammen haben diese vier Forschungsschiffe annähernd 3 Millionen Seemeilen zurückgelegt und rund 130 Mal die Erde im Dienst der Forschung umrundet.
 
-pm-
Jan Lock



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