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Barsch-Tipps von Matze Koch

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Mach mehr aus deinem Wurm! Matze Koch verrät, wie man den Lieblings-Naturköder der Barsche noch fängiger präsentiert.

Ein Barschangler, der mit Würmern angreifen will, sollte genug davon mitführen. Die vorlauten Räuber sind Schwarmfische, und hat man einen dieser Trupps gefunden, sind zehn Tauwürmer in Windeseile zerlegt. Geben sie aber nicht zu früh auf. Die großen Brocken halten sich meist etwas abseits. Bieten Sie die Wurmmontage also nicht immer nur da an, wo die meisten Bisse kommen, sondern ein wenig abseits. Wenn aber auch das nicht klappt, greife
ich zu einer völlig anderen Präsentation meiner Würmer: Ich führe sie aktiv. Das kann man mit der Posenrute oder mit Pilotkugeln machen, indem man den Wurm einfach langsam schleppt und wieder abtrudeln lässt. Eine absolute Topmethode stammt von erfolgreichen amerikanischen Schwarzbarschanglern und ist eigentlich für Gummiköder gedacht, klappt aber auch bestens mit Tauwürmern. Dabei kommt ein Bleischrot auf halber Länge aufs Vorfach. Soll der Köder schneller sinken, um dicht über Grund zu locken, schiebe ich es bis auf
zehn Zentimeter zum Haken. Wenn ich dem Köder eher eine lange und verführerische Absinkphase verpassen will, wandert das Schrot ganz an den Wirbel.

Dropshot natürlich

Da besonders Gummiwürmer, im „Wacky- Style“ aufgezogen, gute Barsche fangen, stellt sich die Frage, warum man das nicht mit echten Würmern machen sollte. Richtig, die halten nicht viele Würfe aus, schon gar nicht, wenn sie nur einmal quer durchstochen werden. Aber sie verbinden Duft und Bewegung in einem. Die nervige Auswahl der richtigen Farbe eines Gummi-Imitats entfällt genauso wie das Besprühen mit Duftstoffen. Das Original wird eben nie vom Fake übertrumpft werden. Warum soll dann nicht auch der Ansitzangler ein wenig aktiver und die Würmer springlebendig werden lassen? Perfekt dafür eignet sich die Dropshot-Montage. Man muss den Köder gefühlvoll und langsam führen, darum setze ich sie nur an heißen Stellen ein. Dafür sind selten Gewaltwürfe erforderlich, die unsere sensible Wurm-Montage überfordern.

Ob der Wurm bewegllich oder kompakt aufgezogen wird, ist reine Geschmacksache – auch ein Bündel lässt sich verführerisch anbieten.

DIE MONTAGE

Im Gegensatz zu vielen Spezialisten mag ich den klassischen „Stand-out-Haken“ bei Gummiködern sehr gerne. Wenn ich schnell mal einen echten Wurm probieren möchte, lasse ich den Haken sogar montiert und schiebe meine Würmer einfach drauf. Wer gezielt mit

Wurm loszieht, tut aber gut daran, einen Einzelhaken mit großem Bogen anzubinden, denn der ist unauffälliger – und waagerecht gehalten werden muss ein Tauwurm nicht. Hakentipp: Owner Mosquito oder Wacky- Hook, jeweils in Größe 1.

Beißen viele Kleinbarsche, lässt Matze die Posenmontage liegen und fischt mit Wurm an der Dropshot-Montage. Das klappt auch mit Stand-out-Haken.

Bereiche, die ich mit der Posenrute abfischen kann, überwerfe ich mit „Wurmdropshot“ aber allemal bei weitem. Die herausragende Eigenschaft der Dropshot-Montage liegt in der Möglichkeit, sie unglaublich langsam anzubieten. Man kann sie sogar stehenlassen. Besonders beim genauen Tänzeln über einer Topstelle punktet der Wurm. Er ist halt eine natürli-che Beute der Barsche. Besonders an Grasnarben und unterspülten Baumwurzeln nach Regenfällen. Der naheliegende Gedankengang ist, den Wurm ein gutes Stück überstehen zu lassen, damit er im Wasser seine ganze Beweglichkeit entfalten kann. Genau das mache ich auch in aller Regel, wenn es auch beim Wurf das Risiko eines Abrisses erhöht. Dass man aber auch mit einem kompakt aufgezogenen Tauwurm als „Bündel“ Barsche verführt, bewies mit Matthias Melchior, Sieger der Barschwertung in der Raubfischliga, direkt am Wasser. Er schob seinen Wurm als enges, recht unbewegliches Bündel auf, bekam kaum weniger Bisse als ich, verwertete aber mehr. Hat man die Barsche also einmal gefunden, ist es sinnvoll, auch mal die Kompaktversion anzubieten.

Metthias Melchior mit gutem Barsch. Er bevorzugt das kompakte „Wurm-Paket“ und hat weniger Fehlbisse.
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