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Das perfekte Zander-Gerät

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Welche Rute, welche Rolle, welche Schnur? DER RAUBFISCH verrät die besten Kombis zum Uferangeln auf Zander.

Harte oder weiche Rute, Fluorocarbon oder Stahlvorfach, geflochtene oder monofile Schnur? Über das richtige Gerät zum Gummifischangeln auf Zander kann man sicher Bücher schreiben. Die folgenden Tipps schaffen Klarheit bei der Geräteauswahl.

Die Zander-Rolle

Die Wahl der richtigen Rolle unterschätzen die meisten Angler. Ihr ist nämlich ein höherer Stellenwert zuzuordnen als der Rute. Wer hier am falschen Ende spart, kann möglicherweise sofort wieder nach Hause fahren.

Raubfisch-Spezi Jürgen Haese mit Uferzander. Das richtige Gerät entscheidet über Erfolg und Misserfolg.
Top zum Zandertwistern: 2.500er bis 3.000er Rollen mit Frontbremse und
grell gefärbter Geflochtener.

Gebrochene Bügelfedern, festgefressene Bremsen oder eine schlechte Schnurverlegung, die in einer unlösbaren Perücke endet, sind nur einige Beispiele. Hier also lieber einen Euro mehr in die Hand nehmen und auf Qualität setzen, es lohnt sich!

Grundsätzlich reicht eine 2.500er bis 3.000er Stationärrolle mit einer ruckfreien Kopfbremse und anständigem Wickelbild für alle Situationen des Zanderangelns aus. Eine Ersatzspule bietet die Möglichkeit, eine Schnur in einer anderen Farbe oder Durchmesser mitzuführen.

Gute Rollen, die auch mehr als eine Saison durchhalten, müssen nicht zwangsweise sehr teuer sein. Doch bekommt man für mehr Geld in der Regel auch mehr Qualität geboten.

Die Zander-Rute

Bei der Rute wird es schon etwas komplizierter. Grundsätzlich muss diese zwei wichtige Aufgaben erfüllen: Mit ihr sollte man einen Köder gut präsentieren sowie einen Zander gut haken können. Grundsätzlich sind schnelle Ruten mit einer Spitzenaktion und 2,70 Meter Länge zu empfehlen. Je nach Gewässsertyp kommt man mit zwei verschiedenen Modellen zurecht.

In Strömen mit starker Schifffahrt wie dem Rhein sollte die Rute kräftiger ausfallen als im See oder Kanal.

In kleinen Gewässern wie Kanälen, Seen und mittelgroßen Flüssen mit wenig Strömung sind in der Regel leichte Jigköpfe gefragt. Diese nur vier bis zehn Gramm schweren Bleie an bis zu zwölf Zentimeter langen Gummis lassen sich am besten mit einer mittelschweren Spinnrute führen. Sie gibt dem Angler die nötige Rückmeldung und erlaubt eine präzise Köderführung sowie anständige Wurfweiten. Diese Rute sollte möglichst leicht und sensibel in der Spitze sein. Mit etwa 50 Gramm Wurfgewicht liegt man genau richtig.

In stark strömenden oder tiefen Gewässern, zum Beispiel Rhein, Weser oder Talsperren, bei regelmäßigen Großzanderaufkommen und dem Einsatz größerer Köder bedarf es schon einer härteren Rute. Strömung und Tiefe verlangen nach schweren Bleiköpfen. In Zusammenhang mit großen Ködern müssen diese erst einmal bewegt werden, sowohl beim Wurf, als auch  beim Jiggen oder Faulenzen. Außerdem erfordert der harte Kiefer eines Großzanders nach ordentlich „Durchzugskraft“ beim Anhieb, möchte man diesen auch sicher haken. Hier ist eine Rute mit bis zu 100 Gramm Wurfgewicht gefragt. Mittlerweile fallen diese Rutenklassen so leicht aus, dass ein ermüdungsfreies Fischen ohne Probleme möglich ist. Wer zwischen zwei Modellen schwankt, sollte im Zweifelsfall lieber die etwas härtere Rute wählen. Damit gelingt der Anhieb immer, die Aussteigerquote geht so gegen Null.

Die Zander-Schnur

Zum Gummifischangeln kann auf eine geflochtene Schnur kaum noch verzichtet werden. Mit ihrer geringen Dehnung garantiert sie einen guten Köderkontakt, leitet Bisse zuverlässig weiter, und die Anhiebe kommen voll durch. Sie sollte grell gefärbt sein. Nur so ist eine gute Bisserkennung und Köderführung möglich. Den Zander stört die Farbe nicht im Geringsten.

Eine dünne Schnur hat den Vorteil, dass sie weniger Eigengewicht und Wasserwiderstand hat und dadurch einen besseren Köderkontakt gewährleistet.

Eine gute Zander-Schnur muss grell gefärbt sein, damit man sie in der Dämmerung und bei schlechter Sicht immer im Auge hat.

Das kann enorm wichtig sein, wenn man leichte Bleiköpfe benutzt, starke Strömung hat oder viel Wind weht. Auch die Wurfweite erhöht sich mit der dünnen Leine enorm, was als Uferangler nicht zu unterschätzen ist. Der Nachteil der dünnen Schnur ist klar: Sie trägt nicht viel und ist recht unbeständig gegen Abrieb. Außerdem sollte sie nie in Zusammenhang mit harten Ruten eingesetzt werden. Beim Anhieb treten nämlich zu hohe Spitzenkräfte auf, Abrisse sind vorprogrammiert.

Dünn bedeutet: fünf bis sechs Kilo Tragkraft, auf keinen Fall weniger! Dickere Schnüre kommen zum Einsatz, wenn die Wurfweite nicht allzu entscheidend mist, große Köder eingesetzt werden sowie hängerreiches Terrain oder große Zander zu erwarten sind. Mit acht bis neun Kilo Tragkraft ist man auf der sicheren Seite. Entscheidet man sich für die Rute mit
100 Gramm Wurfgewicht, sollte generell auf dieses Kaliber Schnur zurückgegriffen werden.

Ein Stahlvorfach gehört immer dann vor den Gummifisch, wenn mit Hechten zu rechnen ist. Den Zander stört‘s nicht.

Das Zander-Vorfach

Eines gleich vorweg: Zander sind definitiv nicht vorfachscheu! Auch wenn das immer wieder gerne behauptet wird. Die Wahl des richtigen Vorfachs hängt also nicht von dessen Sichtbarkeit ab. Kommen Hechte im Gewässer vor, bleibt nur Stahl als Lösung. Alle anderen Materialien sind unfair, weil sie den Hechtzähnen nicht standhalten. Wichtig ist nur, dass das Stahl möglichst flexibel ist, damit das Köderspiel erhalten bleibt. Ein 7×7-Material mit sieben bis neun Kilo Tragkraft ist ideal.

Gibt es keine Hechte, bieten sich auch an andere Materialien an. Monofil oder Fluorocarbon von etwa einem Meter Länge ist abriebfester als die Geflochtene und auch preiswerter als Stahl. Schließlich reißt man ja doch hin und wieder ein paar Köder ab. Der Unterschied zwischen Monofil und Fluorocarbon ist nicht sonderlich groß: Fluorocarbon hat weniger Dehnung, aber auch weniger Tragkraft, zudem ist es recht teuer. Monofil ist preiswert, wirkt allerdings schon etwas als Puffer. Das ist beim Zanderangeln nicht immer erwünscht, vor allem, wenn es darum geht, den Haken sicher zu setzen.

Die (Un-)Sichtbarkeit ist bei beiden Materialien gleich, danach sollte man also nicht entscheiden. Als Durchmesser sollten nicht zu dünne Leinen verwendet werden. Zwischen 0,35 und 0,40 Millimeter liegt man gut. Dünnere Durchmesser provozieren nur mehr Abrisse, fangen aber keinen Fisch mehr.

Benutzt man Fluorocarbon oder Monofil als Vorfach, sollten 0,35er bis 0,40er Durchmesser benutzt werden.
Mit diesem Gerät fischen Jörg Strehlow, Jan Gutjahr, Dietmar Isaiasch, Sebastian Hänel und Birger Domeyer auf Zander.

Je dicker das Vorfach, desto mehr Wasserwiderstand bietet es. Das kann als Uferangler wichtig sein, wenn man im flachen Terrain angelt. Der höhere Wasserwiderstand wirkt sich nämlich auf den Köder aus, die Absinkphasen werden merklich länger. Andersrum kann es in starker Strömung von Vorteil sein, ein dünneres Vorfach zu wählen, um den Grundkontakt zu sichern. Ein Wechsel von 0,40 auf 0,35 Millimeter macht schon einen merklichen Unterschied.

Der beste Zander-Einhänger

Den Karabinern (Einhängern) kommt beim Gummifischangeln auf Zander eine entscheidende Bedeutung zu. Sie müssen äußerst stabil, dürfen dabei aber nicht zu groß sein, sonst laufen die Köder nicht vernünftig. Im Drill und beim Anhieb treten sehr hohe Belastungen auf, der Einhänger sollte also immer sehr viel stärker gewählt werden als etwa die Schnur und das Vorfach an Tragkraft aufweisen. Empfehlenswert sind die sogenannten Duolock-Modelle, weil diese in Zusammenhang mit Jigköpfen gut zu handhaben sind. Tipp: Profi-Blinker XXX-Fastlock Größe 10 (46,5 kg), Iron Claw Round-Bent-Snap (18 kg), Berkley Crosslock-Snap.

Text & Fotos: Birger Domeyer, Markus Heine

Gute Einhänger: die XXX-Fastlocks von Profi-Blinker.
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