Wieder gelangte Salzsäure in den Fluss.
Der Fischerei-Experte der Landesregierung, Wolfgang Honsig Erlenburg, beschreibt die Situation in der Gurk: „500 bis 1000 Fische sind gleich tot, wenn Salzsäure in einen Fluss gelangt. Im Falle der Donauchemie sind jene Fische, die nach der Explosion von der Säurewelle erfasst wurden, sofort verendet. Andere, die nur verdünnte Salzsäure abbekamen, gehen an verätzten Kiemen Tage später qualvoll ein.“ Das Ausmaß des Fischsterbens sei „ein Relatives“, denn bereits im Vorjahr kamen Tausende Fische um.
Auch damals wurden Verätzungen an den Fischen festgestellt, der Auslöser der Katastrophe ist bis heute unbekannt. Die Gurk konnte sich kaum von der Katastrophe erholen. Hauptbetroffen ist Maximilian Khevenhüller. Sein Fischerei-Gewässer beginnt 800 Meter südlich der Donauchemie.
Erlenburg klagt: „Äschen- und Forellenbestände sind in diesem Bereich völlig ausgestorben, nur kleine Fische wie Koppen, die unter Steinen Zuflucht fanden, sind noch nachweisbar.“ Er versteht auch den Ärger von Fischereiberechtigten, die erst über die Zeitungen von der Flussverschmutzung erfuhren: „Die Landesalarmzentrale erhält nun eine Liste mit jenen Fischereiberechtigten in sensiblen Zonen, damit der Informationsfluss gewährleistet ist.“
Die Gurk, die strukturell als intakt gilt, verliert immer mehr an Fischbesatz. Kraftwerke, Kormorane und Giftunfälle setzen dem Gewässer zu. Die nun ausgetretene Salzsäure verflüchtigt sich rasch, so sind Spätfolgen für kommende Fischgenerationen nicht zu befürchten. Da ist jenes krebserregende Hexachlorbutadien schon gefährlicher, das seit 40 Jahren als Altlast der Donauchemie Wasser und Fische belastet. -hl-