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Chile: Vorstoß der Riesen-Kalmare

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Normalerweise leben sie nur in der dunklen Tiefsee, jetzt treiben die Tintenfische in Küstennähe ihr Unwesen.

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Unzählige Riesen-Flugkalmare (Dosidicus gigas) jagen zur Zeit vor der Südküste Chiles den Fischen hinterher. Mit ihren Fangarmen und ihrem scharfen „Papageien-Schnabel“ erbeuten sie massenhaft Seehechte, Sardinen und Sardellen. Die Fischer vor Ort haben das Nachsehen – leider stehen die bis zu 1,50 Meter langen Tintenfische in ihren Netzen in Chile nicht auf dem Speiseplan.

Glücksfall für die Wissenschaft

Durch ihr verstecktes Leben in der Tiefsee konnte die Lebensweise der Riesen-Kalmare bisher kaum beobachtet werden. Jetzt besteht für Forscher die Möglichkeit die „Seeungeheuer“ im flachen Wasser zu studieren.

Wissenschaftler glauben, dass ungewöhnliche Strömungsverhältnisse die Kopffüßer ins Flachwasser führten. „Die Kalmare stecken in einer Linse kalten Wassers inmitten wärmerer Wassermassen und wurden so an die Küste gelockt“, spekuliert Christina Rodriguez-Bonito. Die Wissenschaftlerin hat diese Veränderung der Wassertemperatur auf Satelliten-Aufnahmen nachgewiesen.

Die größte Kalmar-Art (Architheutis dux) wird bis zu 20 Meter lang und 250 Kilogramm schwer. Es handelt sich hierbei um das größte wirbellose Tier der Welt.

-tk-

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