54 Lachse wurden von September bis Mitte November an der Fischkontroll-Station gezählt.
Damit haben aber erst halb so viele Lachse wie im Vorjahr die Station passiert. Warum es so wenige sind, ist unklar. Es könnte aber an dem milden Herbst liegen, denn die Wanderfische steigen erst bei kälteren Wassertemperaturen auf. Aber auch Störungen im niederländischen Rheindelta könnten die Ursache sein.
In diesem Jahr sei der Anteil der älteren Fische größer, die mehr als einen Winter im Meer verbracht hätten, berichtete Fischerei-Biologe Armin Nemitz.
Kontrollierte Wanderung
Tätowierung: Jedes der wertvollen Wildtiere wird zur Wiedererkennung zwischen den Brustflossen tätowiert. Denn die Zahl der Tiere, die vom Meer durch den Rhein die Sieg aufwärts schwimmen, um sich dort Laichplätze zu suchen, ist eine Erfolgskontrolle für das Wanderfisch-Programm NRW.
Gelbe Marken: Wichtig ist auch, ob dieselben Lachse wiederkommen. Um möglichst viele Tiere über Jahre hinweg beobachten zu können, werden einige durch gelbe Marken gekennzeichnet, die aus größerer Entfernung zu sehen sind, erläuterte Nemitz. Die Marken werden übrigens wie Kleideranker ins Muskelfleisch injiziert. Das könne aber nur bei Wassertemperaturen unter zehn Grad geschehen, um eine Infektionsgefahr auszuschließen.
Aufstieg ohne Jungfische: Knapp 60.000 Jungtiere wurden speziell markiert: mit einem Drahtstift im Nasenknorpel. Die meisten schwammen wohl nicht siegaufwärts. Nur bei einem Tier piepte das Kontrollgerät.
Zucht noch nötig: Noch reicht die natürliche Fortpflanzung nicht aus, um die Lachspopulation zu sichern. 50 Fische werden deshalb an der Station bis zur Laichreife zurück gehalten, Eier und Samen abgestreift, um die Junglachse in einer Zuchtstation zu erbrüten, anzufüttern und später freizusetzen.
1,3 Millionen Eier würden in NRW gebraucht, so Nemitz: „Die wollen wir möglichst selbst gewinnen.“ Bisher wurden die Eier aus Irland importiert. -hl-