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133 Zentimeter!

1976


Marius Krauza wuchtete am 27. Juni einen ungewöhnlich schlanken, aber dafür langen Boddenhecht an Bord.

Jan Lock

133 Zentimeter
Der Ausnahme-Hecht nahm einen 6 Zoll langen Saltshaker-Shad von Lunker City in der Farbe „Limetreuse“, montiert auf einen 6/0er Jighaken in 21 g (VMC Barbarian). Der Saltshaker war gespickt mit einem Titanium-Stinger und das Vorfach war ebenfalls aus Titanium-Material (50 lb). Als Schnur benutzte Krauza eine gelbe Power Pro mit 15lb Tragkraft. Seine Harrison-VHF-Rute von Germantackle mit 75 Gramm Wurfgewicht leistete sehr gute Arbeit und bot dem Hecht ausreichend Paroli.
 
Zusammen mit 2 Angelkollegen fing er auf dem dreieinhalbtägigen Boddentrip 40 Hechte (darunter noch ein Exemplar von 111 cm) und einen Zander von 88 cm Länge.
 
Hier sein Fangbericht im O-Ton:
„Drei Angelkollegen (Sven, Jarek und ich) machten sich wieder einmal Richtung Norden auf, um ein paar schöne Pikies zu fangen. Wie so oft waren die Autobahnen überfüllt, so dass wir erst gegen 23 Uhr auf dem Campingplatz einchecken konnten. Das Zelt wurde schnell aufgebaut und parallel glühte bereits die Kohle im Grill. Bei Grillfleisch und Bier wurde die morgige Strategie geplant. Wir fanden eine sternenklare Nacht vor und ich konnte sogar eine Sternschnuppe ausmachen: Ich wünschte mir für den nächsten Tag eine Big Mama. Ob es hilft!? Trotz Mücken-Terror verbrachten wir eine gute Nacht.
Jan Lock

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133 Zentimeter
Der 1.Tag begann trotz kurzer Nacht gegen 6 Uhr am Wasser. Das Wetter war perfekt. So konnten wir alle unsere Spots wie geplant abfischen, die teilweise weit draußen auf der Ostsee lagen. Wir waren hoch motiviert und alle sehr konzentriert – und erwarteten die ersten Kontakte. Leider waren die Hechte trotz bester Bedingungen gar nicht gut drauf. Hier und da bekamen wir teilweise harte Bisse doch es wollte keiner hängen bleiben. Über den Tag verteilt bekamen wir dann doch noch einige gute Bisse, Aussteiger, Nachläufer auf Sicht und einen Hecht der gelandet werden konnte.
 
Am 2. Tag mussten wir an eine andere Stelle, um mein Boot zu Wasser lassen. Der Wind hatte auf übliche 3 bis 4 Windstärken zugelegt, so dass wir mehr in die inneren Bodden ausweichen mussten. Am Wasser trafen wir dann auch noch 6 weitere Angelkollegen mit den wir uns verabredet waren. Nach kurzer Begrüßung ging der Angeltag los. In diesem Gebiet wurde in den letzten Tagen ganz gut gefangen. Aber die Größen lagen maximal bei bis zu 90 cm. Und tatsächlich lief es schon viel besser als am Vortag. Gleich am ersten Spot, an einer guten Kante zur Rinne, bekamen wir schnell die ersten Kontakte und auch Fische. Ein guter Hecht ging leider verloren, weil das Stahlvorfach riss. Beinahe den ganzen Tag hatten alle drei Boote ihre Fischkontakte und auch Fische im Boot. Es waren aber keine markanten Stellen, an denen man fing, denn die Fische waren eher vereinzelt auf freier Fläche in 4 Metern Tiefe zu finden. Das Rezept war Strecke machen.
Jan Lock

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133 Zentimeter
In den frühen Nachmittagsstunden bekamen wir gute Fische, die im Drill vor dem Boot verloren gingen. Darunter waren ein Meterhecht und 2 fette Barsche um die 50 cm. Von diesen Aktionen noch etwas benommen, stieg dann bei Sven ein guter Fisch ein. Die krumme Rute und starke Fluchten ließ keinen Zweifel: „Das ist der Meter, Sven!“ In dem trüben Wasser sahen wir die große weiße Flanke. „Doch was ist das?“ Das war kein Hecht. Sven hatte ein super Zander im Drill. Der Bursche hatte 88 cm und hat gut gefightet. Wir fischten weiter und eine halbe Stunde später klopfte bei mir einer an. Klopf, klopf…, zack und Anschlag! Der sitzt und ich wollte mit Schnur einholen beginnen. Aber der unspektakuläre Biss entpuppte sich schnell zu einem guten Kämpfer. Nein, das ist kein guter, das ist ein verdammt sehr guter Kämpfer. Eigentlich bin ich es gewohnt, dass ich den Fisch dirigiere, doch in diesem Fall machte der Fisch die Musik. Meine neue, eigens für die Bodden aufgebaute, Germantackle-Rute war dermaßen krumm, dass ich mir dachte: „Nein, das ist kein Hänger, was ist da unten?“ Der Fisch blieb unten und schwamm einmal hinten um mein Boot herum und dann wieder zurück. Jetzt konnte ich ein paar Meter Schnurr gewinnen und im trüben Wasser eine riesige Schwanzflosse schemenhaft erkennen. Die Schnur war aber schnell wieder in Richtung Monsterfisch abgezogen und ich konnte wieder nur reagieren, statt agieren. „Wo will er hin…? Aha, wieder ums Boot!“ Die Rute war immer noch extrem auf Spannung, so dass ich die Krümmung selbst bis ins Handteil deutlich spürte (ein geiler Stock!). Meter für Meter konnte ich die Schnur gewinnen und die Gegenwehr ließ langsam nach. Dann kam endlich der Moment, in dem ich meinen Fisch sehen konnte. Je näher er ans Boot kam, stiegen auch die Prognosen der Jungs: 1,10…, 1,20…, 1,30… „OOOhhhhhh mein Gott!“
 
Der Fisch war noch im Wasser an der Bootswand und ich tanzte schon wie Rumpelstilzchen ums Lagerfeuer. Jetzt bloß nicht abhauen lassen, dachte ich und Jarek beruhigte mich etwas mit den Worten: „Der ist sicher gehakt“. Jarek landete für mich das wunderschöne Tier per Hand und bevor der Fisch ins Boot kam, vergewisserte er sich noch: „Seid Ihr bereit?“ und ich stieß einen Urschrei aus: „Jaaaaaaaa!“
 
Ich zwang mich zur Selbstkontrolle. Der Fisch musste schnell versorgt werden. Zuerst Köder raus – der Haken war sicher im vorderen Maulbereich gehakt. Um den Hecht nicht beim Lösen zu verletzen, haben wir den Hakenbogen kurzerhand mit dem Knipex-Bolzenschneider gekappt. Jetzt wurde gemessen… Jarek hielt den Fisch hoch und ich wanderte mit den Augen das Maßband hinunter. 1,27… 1,29… „Jarek, höher! Der berührt noch den Boden!“ Bei 133 cm war das Ende meines Hechtes erreicht. Ich übernahm den Hecht und die Jungs knipsten schnell ein paar Fotos, schnell wurde der Hecht wieder in sein Element zurückgeführt. Jetzt konnte ich meiner Freude freien Lauf lassen und wir umarmten uns alle überglücklich. Danach saß ich erst einmal eine halbe Stunde in der Bootsecke, meine Hände zitterten vor Aufregung immer noch. Ein super Gefühl.
 
An diesem Tag hatten wir mit drei Booten gemeinsam über 30 Fische gefangen und darunter auch ein toller 111-Zentimeter-Hecht von Frank.
 
Marius Krauza
www.mybait.de
Jan Lock

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