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Ostsee im Blickpunkt

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Die Anglerverbände der Ostsee-Anrainerstatten haben am 7. und 8. November 2006 auf der schwedischen Insel Gotland eine Erklärung zum Schutz der Fischbestände verabschiedet.

Jan Lock

Erklärung der Teilnehmer der ersten Netzwerk-Konferenz der Anglerverbände der Ostsee-Anrainerstaaten:

Jedes Jahr angeln Millionen von Menschen rund um die Ostsee. Für viele Menschen ist das Angeln körperliche Aktivität, verbunden mit dem Naturerlebnis. Angeln ist weiterhin ein großer sozio-ökonomischer Faktor und damit verbunden die ökonomisch bedeutendste Art der Fischerei. Die Fischerei mit Rute und Rolle ist, verglichen mit der traditionellen Berufsfischerei, nachhaltiger für den Schutz der Fischbestände. Angler sind vielerorts in den Naturschutz eingebunden und national führend, wenn es um den Schutz und die Erhaltung der aquatischen Umwelt geht.
 
In den Fischereibehörden der Ostsee-Anrainer ist den Interessen der Angelfischerei und dem Schutz der Ostsee bislang nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt worden! Die Konferenz kommt aus diesem Grunde zu folgenden Schlussfolgerungen:
 
Die Übernutzung der Fischbestände in der Ostsee ist zu beenden! Die Höchstfangmenge hat sich an den wissenschaftlichen Vorgaben und am Vorsorgeprinzip zu orientieren.
  • Die illegale Fischerei in der Ostsee muss gestoppt werden. Eine verstärkte internationale Kontrolle ist hierfür notwendig.
  • Es müssen außerordentliche Anstrengungen unternommen werden, um eine weitere Eutrophierung der Ostsee zu unterbinden.
  • Die Flüsse sind für die Reproduktion vieler Arten der Ostsee von entscheidender Bedeutung und bedürfen deshalb besonderen Schutzes. Eine weitere Übernutzung dieser Gewässer ist inakzeptabel.
  • Den Dachorganisationen der Angler ist mehr Einfluss in den Fischereiverwaltungen einzuräumen.
  • Allen Arten muss es möglich sein, sich wenigstens einmal im Leben fortzupflanzen. Die dänischen Richtlinien der Lachsfischerei sind absurd und müssen deshalb geändert werden.
  • Die Möglichkeiten, sich angelnd zu erholen, müssen für gegenwärtige und zukünftige Generationen erhalten werden.
 
Unser Netzwerk hat die gemeinsame Absicht, für die Erfüllung dieser Punkte zu streiten! Wir sind eine Gruppe von Repräsentanten von Anglerorganisationen der baltischen Anrainerstaaten. Als solche betrachten wir unsere Konferenz in Visby als einen Ausgangspunkt für weitere Aktivitäten.
 
Visby (Schweden), 7. bis 8. November 2006
 
Sergey Anatsky, Russland  
Stefan Nyström, Schweden
Alvis Birkovs, Lettland 
Juha Ojaharju, Finnland
Tomas Kolesinskas, Litauen 
Janne Rautanen, Finnland
Nils Ljunggren, Schweden 
Stefan Spahn, Deutschland
Dr. Thomas Meinelt, Deutschland 
Endrik Tõnsberg, Estland
Joel Norlin, Schweden   
Marcus Wikström, Finnland 
 

Hintergrund

Kurz vor Weihnachten 2006 hat sich die EU auf deutlich reduzierte Fangquoten für Kabeljau, Dorsch, Seezunge und Scholle zum Schutz der Fischbestände geeinigt.

 
Doch diese Fangquoten allein können die bedrohten Fischbestände der Ostsee nicht schützen. Der Internationale Rat zur Erforschung der Meere (ICES) schätzt, dass bis zu 30 Prozent mehr Dorsch als erlaubt angelandet wird. Diese illegalen Fänge stellen eine große Gefahr dar.
 
-pm-
Jan Lock

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