2,5 Stunden Drill: Der 14jährige Miroslav Kalanjos landete Ende Juli am Max-Eyth-See einen Wels von 230 Zentimetern Länge.
Jan Lock
Eigentlich hatte es der Jungangler auf Zander abgesehen, entsprechend sah seine Ausrüstung aus: Spinnrute bis 45 Gramm Wurfgewicht, 0,20er geflochtene Schnur und ein 15 Zentimeter langer Shad-Twister von Orca als Köder.
Gegen 18 Uhr kam der Biss beim Fischen vom Ufer aus. Irgendetwas hielt den Köder fest und setzte sich dann langsam in Bewegung. Bald war klar, dass am anderen Ende der Leine weder ein Zander noch ein Hecht hängen konnte. Glücklicherweise hielt sich der große Unbekannte von den im Wasser stehenden Pfosten fern. Trotzdem war der Drill vom Gewässerrand aus zu riskant.
Deshalb spurtete der Vater des Junganglers los. Eine halbe Stunde später holte er den drillenden Miroslav mit seinem Boot ab. Rudern erübrigte sich, da der Fisch das Boot mühelos hinter sich her zog. Es bahnte sich etwas richtig Großes: Miros Vater alarmierte mit dem Handy zwei Angelkameraden, die wenig später den Drill vom Ufer aus verfolgten.
Geschätzt auf 90 Kilo
Erst nach 2,5 Stunden Drill wurde der Brocken langsam müde. Die vier Angler konnten den Kaventsmann gemeinsam per Hand auf einen Bootssteg wuchten. Ein genügend große Waage hatten die Angler natürlich nicht dabei. Sie schätzten den ungewöhnlich kräftigen Waller auf circa 90 Kilo.
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Am nächsten Tag zeigte sich beim glücklichen Fänger im Hüftbereich ein großer Blauer Fleck vom Abstützen der Rute. Außerdem plagte ihn über die nächsten zwei Tage heftiger Muskelkater.
Der Max-Eyth-See ist ein ehemaliger, etwas über 17 Hektar großer Stausee des Neckars. Die Tiefe ist sehr gleichmäßig und beträgt im Schnitt 2,5 Meter. Das Gewässer wird vom Württembergischen Anglerverein e.V. bewirtschaftet. Gastkarten gibt es leider nicht. Weitere Infos: www.wav-stuttgart.de.
-pm-
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