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Tauch-Roboter spüren Fischen nach

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US-Wissenschaftler entwickeln ein Mini-U-Boot, dass Fisch-Schwärme beobachten soll.

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Wie das Magazin „New Scientist“ berichtet, soll der Tauch-Roboter zukünftig tagelang in den Ozeanen unterwegs sein. Mit einem Echolot soll er selbstständig die Fisch-Arten und die Größen von Fisch-Schwärmen bestimmen. Das Mini-U-Boot wird mit einer Durchschnitts-Geschwindigkeit von einem bis zwei Metern pro Sekunde durch die Tiefen der Meere gleiten.

Die Erfindung der Forscher des „Virginia Institute of Marine Science“ ermöglicht erstmals mehrtägige Beobachtungen „vor Ort“. Bisher mussten Meeres-Biologen auf Sonar-Bilder zurückgreifen, die von Schiffen aus aufgenommen wurden. Die Größe der so erfassten Schwärme ließ sich nur grob abschätzen. Die Bestimmung der Fisch-Arten mit dieser Methode war sehr ungenau.

Das Sonar des neuen Tauch-Roboters wird Schall-Wellen mit einer Frequenz von 600 Kilohertz aussenden. Mit diesem System erreichen die Wissenschaftler eine sehr feine Auflösung von bis zu zwei Zentimetern. Schwärme können auf eine Distanz von zehn Metern Entfernung erfasst werden.

Der Tauch-Roboter soll über ein speziell entwickeltes „neuronales Netzwerk“ verfügen. Mit diesem künstlichen „Gehirn“ ist der Roboter lernfähig. Durch eigene Beobachtungen wird er sich mit der Zeit die Unterschiede zwischen Makrelen- und Kabeljau-Schwärmen einprägen.

Auch die US-Marine zeigt Interesse an dieser neuartigen Entwicklung: Unbemannte Patrouillen-Roboter sollen Häfen und Küsten abschwimmen und auf die Suche nach Minen gehen.

Der Prototyp

Schon 2001 hatte die Forscher-Gruppe ein erstes Modell entwickelt. Dieses AUV (Autonomous Underwater Vehicle) war noch mit einem einfacheren Echo-Lot bestückt. Dieses Sonar-System ähnelte noch sehr Fisch-Findern, wie sie von Anglern benutzt werden.

Es sendete Schall-Wellen in einem Bereich von 100 Kilohertz aus und war mit Batterien aus dem Supermarkt bestückt: Eine Tauch-Reise konnte maximal nur vier Stunden dauern. Bei einer Durchschnitts-Geschwindigkeit von 1,5 Metern in der Sekunde legte das Mini-U-Boot in dieser Zeit aber erstaunliche 21 Kilometer zurück.

-tk-

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