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Vom Naturerlebnis bis zum hippen Streetfishing

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Streetfishing in der Hamburger Hafen City. Bild: Torsten Rühl
Streetfishing in der Hamburger Hafen City. Bild: Torsten Rühl

Die Jagd- und Fischereimesse vom 9. bis 11. Februar 2018 in Ulm bietet alles, was Anglerherzen höher schlagen lässt – auch ein Fischereiforum mit täglichen Fachvorträgen.

Angeln bedeutet Entschleunigung, ist eine Auszeit vom Alltag. Wo und wie man sich diese Auszeit nimmt, ist allerdings individuell verschieden. Während die einen Ruhe an abgelegenen Weihern suchen, lieben andere das Abenteuer Hochseeangeln oder – ein neuer, internationaler Trend – das urbane Streetfishing.

Jung und unkompliziert: Streetfishing

Ob Paris, Berlin, Hamburg, die meist jungen Street Fisher, auf Deutsch Straßenangler, sind in Großstädten unterwegs, im lässigen Alltagslook und nur mit leichter Ausrüstung. Schließlich muss alles bus- und bahntauglich sein, aufs Fahrrad oder den Roller passen. Torsten Rühl gehört zum Think Big-Team, einem Großhändler für Angelzubehör, und ist selbst passionierter Straßenangler: „Streetfishing ist genau das Richtige, wenn man nur ein, zwei Stunden Zeit hat, aber Stress loswerden und schnell runterkommen will. Damit das unkompliziert funktioniert, ist das Zubehör auf ein Minimum reduziert.“ Im Rahmen des Fischereiforums auf der Jagd- und Fischereimesse Ulm erfährt man mehr: Rühl zeigt in seinem Vortrag „Ultra Light durch Stadt und Wald“, mit wie wenig man beim Straßenangeln auskommt, wo die Hotspots in den urbanen Zentren Europas liegen und welche landestypischen Fischereigesetze es zu beachten gilt. Übrigens: Egal, wo man die Angel auswerfen will, ohne Fischerei-, Gewässer- oder Erlaubnisschein, die man bei Angelvereinen oder in Angelgeschäften vor Ort erhält, geht nichts.

Spektakuläre Angelmethode, spektakulärer Fang: Benedikt Götzfried mit einem „topwater“ geangelten Hecht. Bild: Benedikt Götzfried

Die wohl spannendste Art des Angelns: Topwater

Benedikt Götzfried hat sich privat sowie beruflich einer besonderen Art des Angelns verschrieben, dem Spinnfischen an der Wasseroberfläche. Er ist Gründer des Unternehmens Topwater-Productions und meint auf die Frage nach der Faszination des Sports: „Beim Angeln wird Jagdinstinkt gepaart mit Naturerlebnis. Besonders spektakulär ist es, wenn man mit schwimmenden Kunstködern arbeitet, sodass man beobachten kann, wie der Fisch den Köder attackiert. Das ist spannend, erfordert zugleich aber auch ein hohes Maß an Konzentration und Selbstbeherrschung.“ In seinem 45-minütigen Vortrag „Das große ABC der Oberflächenköder“ verrät Götzfried, worauf es ankommt: Von A wie Anschlag, hier geht es um den richtigen Zeitpunkt, den Haken im Fischmaul zu setzen, bis zu Z wie Zickzack, wo erklärt wird, wie man es schafft, dem Kunstköder Leben einzuhauchen, sodass er linksrechts über die Wasseroberfläche huscht.

Fische aufspüren: per Echolot

Bleibt man beim Angeln nicht an der Oberfläche, sondern geht den Gewässern auf der Suche nach großen Fischen lieber auf den Grund, hat Marcel Tüpke, Bootsbauer und Inhaber von wallerboot.com, erfolgversprechende Tipps. In seinem Vortrag „Mit modernster Echolottechnik zum Zielfisch“ berichtet er über seine Angelerfahrungen und Guidingtouren in Deutschland und Spanien. „Als selbstständiger Unternehmer habe ich wenig Zeit zum Angeln“, sagt Tüpke: „Ich kann mich ans Wasser stellen und hoffen, dass gerade ein Fisch vorbeischwimmt, oder ich werfe meine Angel gezielt da aus, wo ich per Echolot Zielfische ausgemacht habe.“ Zu den von Tüpke bevorzugten Zielfischen zählen im Süßwasserbereich bis zu 2,40 Meter lange und 80 Kilogramm schwere Welse, im Salzwasserbereich bis zu 300 Kilogramm schwere Thunfische. Fische, die Ausdauer und Power haben. Da kommt es auf Können, die Beherrschung der Angeltechnik und das richtige Equipment an.

Alles andere als Standard: Das Angeln von Großfischen

Um große Fische geht es auch im Vortag „Big-Baits, Big Mamas“ von Sascha Waldi. Er betreibt gemeinsam mit seinem Bruder einen Angelladen in Wörth am Rhein. Der Beruf ist aus dem Hobby gewachsen. Die Idee entstand beim Angeln. Waldis Augenmerk gilt dabei nicht den Fischen im Standardmaß, sondern den Großfischen in heimischen Gewässern. „Wer große Raubfische fangen will, braucht große Köder“, meint er, „ich arbeite mit Kunstködern, zum Beispiel mit Gummifischen ab 20 Zentimetern Länge oder mit Wobblern.“ In seinem Vortrag erfahren die Besucher, wie man dafür sorgt, dass die Fische auch anbeißen: Eine Möglichkeit ist beispielsweise das Jerk-Bait-Fischen, bei dem man den Köder aktiv durch gezielte Schläge in die Rute führt. Oder man wählt die Faulenzer-Methode, lässt den Köder auf den Grund absinken, zieht in leicht nach oben, lässt ihn wieder absinken und imitiert so einen kleinen, am Gewässergrund fressenden Fisch. Auch hier bleibt also Raum für individuelle Vorlieben.

Alle Vorträge des Fischereiforums sind für Messebesucher kostenfrei und finden täglich im Vortragsraum der Halle 1 statt.

Zur Messe: Die 19. Baden-Württembergische Jagd- und Fischereimesse findet von 9. bis 11. Februar 2018 auf dem Messegelände Friedrichsau in Ulm statt. Sie ist mit rund 15.000 m2 Ausstellungsfläche und ca. 250 Ausstellern die größte und bedeutendste Jagd- und Fischereimesse im Land. Geöffnet ist täglich von 9.30 Uhr bis 18.00 Uhr.

-pm-

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