Andreas Knausenberger verrät seine Erfolgsgeheimnisse beim Winterjerken auf Hecht.
Jan Lock
Die Winterfischerei hat ihre Tücken. Wenn die Wassertemperatur nahe des Gefrierpunktes liegt und der Stoffwechsel der Fische heruntergefahren ist, lädt oft auch die Lufttemperatur nicht gerade zum Fischen ein. Deshalb heißt es für die meisten Angler im Winter: Angelzeug aufräumen und warten.
Doch viele Angler wissen gar nicht, was sie im Winter verpassen! Um auch im Winter Erfolg zu haben, sollte man wissen, wie Raubfische auf eisige Temperaturen reagieren. Es ist bekannt, dass man gerade beim Spinnfischen den Köder im Winter sehr langsam führen sollte. Viele Angler, nehmen sich diesen Tipp aber nicht zu Herzen. Sie fischen die Köder so schnell wie im Sommer und wundern sich, dass sie keinen Erfolg haben.
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Zeitlupengeschwindigkeit ist erforderlich, um die winterträgen Hechte und Barsche aus der Reserve zu locken. Welche Winterköder sind zu empfehlen? Welche Köder eignen sich besonders gut für die Zeitlupenfischerei?
Bei Blinkern und Spinnern besteht das Problem, dass diese Köder eine bestimmte Grundgeschwindigkeit benötigen, um richtig zu funktionieren. Das relativ hohe Eigengewicht der Köder bringt zusätzlich Probleme mit sich. Sobald diese Köder zu langsam gefischt werden, läuft man Gefahr, den Grund zu berühren oder im Kraut einen Hänger zu riskieren. Doch was für Köder kommen zum Zeitlupenfischen überhaupt in Frage? Wobbler, Gummifische und Jerks sind hier die erste Wahl. Diese Köder kann man sehr gut in einem langsamen Tempo fischen, ohne Kontakt mit dem Grund zu bekommen. Langsam sinkende Gummifische und Twister sowie schwimmende, schwebende und langsam sinkende Wobbler eigenen sich am besten.
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Langsam fängt
Bei den Gummifischen montiere ich nur einen leichten Bleikopf, damit der Köder nicht zu schnell absackt. Mit einem leichten Kopf kann man den Gummifisch auch kurz am Grund stehen lassen. Beim nächsten Anrucken beißen besonders Hechte gerne zu.
Jerks sind im Winter ebenfalls sehr fängig. Hier sind, wie bei den Wobblern auch, alle schwimmenden und langsam sinkenden Modelle bestens geeignet. Im Winter bewähren sich vor allem kleine Modelle bis 12 Zentimeter Länge.
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Der Winteresox konnte einem langsam geführten Jerkbait im Barschdekor nicht widerstehen. |
Kommen wir nun zur Köderführung: Die langsam geführten Jerks und Wobbler lasse ich oft auf der Stelle verharren und biete sie so im Zeitlupentempo an. Im Sommer werden Jerks oft brutal durch das Wasser gedroschen. Diese Köderpräsentation ist im Winter nicht so empfehlenswert. Es reicht oft schon ein kleiner Schlag aus dem Handgelenk, um den Jerk verführerisch spielen zu lassen.
Die meisten Bisse kommen in den Ruhephasen des Köders. Folgende Führungsweise hat sich bewährt: Nach ein bis zwei leichten Schlägen wird der Köder einige Sekunden lang auf der Stelle stehen gelassen. Dann rucke ich den Jerkbait wieder mit ein, zwei Schlägen an. Das schwierige an dieser Fischerei: Niemals den Kontakt zum Köder verlieren! Bei schlaffer Leine werden viele Bisse vom Angler gar nicht registriert.
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Wo steht der Fisch?
Bei der Winterfischerei überlege ich zuerst, wo sich die Fische bei den momentanen Wetterbedingung aufhalten. Wo könnte das Wasser am wärmsten sein? Stehen die Fische eher im flachen oder im tiefen Wasser? Wie steht der Wind? Ist dieser kalt oder warm? Alle diese Aspekte entscheiden im Winter über Erfolg und Misserfolg. Perfekte Vorbereitung und genaue Kenntnis des Gewässers ist daher sehr wichtig.
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Im Winter müssen die Hechte teilweise zum Biss gezwungen werden. Ein mehrfaches Abwerfen der gleichen Spinnbahn kann den ersehnten Erfolg bringen. Deshalb sollte gerade im Winter mehrere Male die gleiche Stelle angeworfen werden. So steigert man die Bisswahrscheinlichkeit. Wer im Winter zum Fischen aufbricht ,wird schnell feststellen, dass diese Jahreszeit auch seine guten Seiten hat: Da nur wenige Fischer bei kaltem Wetter unterwegs sind, hat man meistens das Gewässer für sich alleine und man kann die Ruhe genießen. Und wer weiß – vielleicht wird die eine oder andere Überraschung für ein unvergessliches Wintererlebnis sorgen!
Andreas Knausenberger
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