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Die besten Hechtköder

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Wenn man mich nach meinen drei Lieblingsködern für Hecht fragt, dann komme ich mir vor wie ein Bundestrainer, der unter einer Unmenge von talentierten Spielern seine Mannschaft auswählen muss. Um die Sache etwas zu erleichtern, haben wir den Rahmen mal bei acht Ködern gesteckt und uns auf Klassiker beschränkt. Eigentlich könnte man auch schon ein paar Twister und schlichte Gummifische zu diesen Klassikern hinzuzählen, für diesen Beitrag lassen wir die Gummis aber außen vor.

Am Anfang war das Blech

Wie bei so vielen von uns, war es auch bei mir der Vater, der die anglerische Neugier weckte und bereits im Alter von drei Jahren bei mir die Lunte zündete. Da gab es kein Halten mehr. Irgendwann kam die Lust auf, sich einen von Vaters blinkenden Favoriten an den Wirbel zu hängen. Blinker waren sein ein und alles, und neben ein paar verwaisten Spinnern auch so ziemlich alles, was er an Kunstködern verwendete. Er baute sie sich zum Teil sogar in der Werkstatt auf der Werft selbst.

Es war auch nicht irgendein Blinker, sondern der gute, alte Effzett von D.A.M., der es so weit gebracht hatte. Kein Wunder, dass es eben auch ein solches Modell war, dem ich meine ersten Schritte in die Kunstköderwelt verdanke: der kleine Effzett in sechs Gramm. Mit ihm fing ich Barsche und kleinere Hechte und war fortan begeisterter Spinnfischer. Die Dinger flogen weit, eierten beim simplen Einholen schön umher und hatten eine super Hakquote.

Für viele Angler der Köder überhaupt: Effzett-Blinker von D.A.M.

Oft hingen die Fische weit vorne und ließen sich erfreulich gut lösen, denn das Thema Zurücksetzen hatte ich schon früh für mich entdeckt. Farblich gesehen, war man nicht auf simples Silber beschränkt, es gab auch Gold, Kupfer, Schockgelb, später auch naturgetreue Muster wie Barsch und Forelle.

Ebenfalls legendär: der Atom von ABU Garcia.

Meinen ersten Erfolgen folgten zunächst auch ein paar größere Blinker, und dann in einem Anflug von pubertärem Aufbegehren auch endlich die erste eigene Anschaffung: ein Atom-Blinker von ABU. Er verfügt über ein welliges Profil, ist stärker gebogen und läuft ein wenig enger um seine Längsachse. Das kleinste Modell erwies sich auch als guter Barschköder, und der in einer Art „Firetiger“ lackierte mutierte zum Bringer, wenn das Tageslicht rar wurde.

Spinner mit Blei im Kopf

Einmal bei ABU gelandet, kam auch bald ein neuer Ködertyp hinzu, der Bleikopfspinner „Mörrum“. Gerade das Modell mit dem 18-Gramm-Bleikopf und dem kupferfarbenen Spinnerblatt hatte es mir angetan. Ein sehr vielseitiger Köder. Fliegt endlos weit, das Blatt rotiert schon beim Absinken, und er lässt sich sowohl sehr tief, als auch erstaunlich flach führen. Das Beste kommt aber zum Schluss: Durch den exzentrisch angebrachten Bleikopf ist sein Schwerpunkt nach unten verlagert, wodurch der Mörrum keinen Schnurdrall verursacht. Ich habe diesem Spinner viele schöne Fische zu verdanken und eigentlich immer einen in der Köderkiste. Groß genug für Hecht und immer noch so klein, dass auch Barsche gerne „ja“ sagen.

Einmal erkannt, dass auch Spinner gut und einfach zu fischen waren, mussten ein paar andere Modelle her, mit denen man noch mehr mit Druckwellen und Farben arbeiten konnte.

Schon bald fanden sich einige Mepps-Kreationen in der Köderbüchse ein. Ein Comet der Größe vier, Silber mit blauen Punkten, ein 5er Aglia mit einem orangefarbenen Blatt und einer in Metallic-Rot, mit dem ein guter Freund alles fing, bis hinunter zu großen Alanden. Allesamt super Köder, die sich sehr leicht und unkompliziert fischen lassen und immer funktionierten – Blech eben!

Weitenjäger und Tiefläufer: ABU Mörrum-Bleikopfspinner.

Aufs Holz klopfen

Nach all der Blechangelei hatte ich Lust auf Größeres bekommen. Mehr Haken, mehr Köder, mehr Farben und hoffentlich auch mehr Fisch, so war die Rechnung damals. Für einen nicht geringen Betrag wurde ein Rapala Original 18 RT erstanden, ein wahrer Klassiker, der schon viele Hechte betören konnte.

Einfach zu führender Tausendsassa: der 5er Mepps Aglia.

So richtig viel macht die schlanke Zigarre im Wasser nicht, sie verfügt lediglich über einen engen Lauf mit kurzen, harten Ausschlägen. Das mögen die Hechte aber mehr als wir, und dank der drei Haken bleiben Fehlbisse eine ziemliche Ausnahme. Diesem Wobbler verdanke ich meine ersten zweistelligen Hechte beim Schleppen, und somit ist das Vertrauen in diesen Köder groß.

Es folgten bis heute noch viele weitere Hechte, und ich fand schon Gewässer, wo außer diesem Modell kaum ein anderer Köder lief. Farblich bietet „das Original“ alles von klassisch Silber-Schwarz, über „Firetiger“ und „Hot Steel“ bis hin zum genialen „Brook Trout“. Keine Rasseln, kein Gewichtstransfersystem, aber dennoch ein echter Evergreen und Fänger.

Ich kann nicht verleugnen, dass Wobbler ab diesem Zeitpunkt sehr in meinen Fokus rückten, und ich auch ihrer Vielfalt erlegen war. In der Presse und dem Rapala- Buch sah man oft auch Jan Eggers mit einem zweiteiligen Wobbler angeln, dem Rapala Jointed. Der konnte eigentlich nicht schlecht sein, und nachdem sich Freund Martin damit mehrere Male regelrecht besackte, musste bei mir auch so etwas her.

Wobbler fangen nicht nur Hechte, sondern auch Angler – zumindest ihre Sammelleidenschaft.

Es blieb nicht bei einem Jointed, und in der Folgezeit leisteten mir die 13 Zentimeter langen Modelle in den Designs Gold-Orange, Regenbogenforelle und Barsch sehr gute Dienste. Der Jointed läuft schon bei langsamem Zug sehr agil und vermittelt ein sehr gutes Ködergefühl.

Das Wobbleruniversum bot aber noch weit mehr Modelle und auch Marken. Als Traditionalist habe ich mich gern an Finnland als Wiege der Wobbler gehalten. Neben Rapala brachte es da vor allem Nils Master zu Renommee. Deren bekanntestes Modell ist der 15 Zentimeter lange Invincible in der schwimmenden Version. Ich fing mit einem davon an und hatte schnell Erfolg beim Schleppen auf Hecht und Zander. Auch beim Spinnfischen brachten die finnischen Klassiker gute Fänge.

Wobbler mit Fanggarantie: Rapala Original 18 RT …

Der Invincible läuft zwischen drei und vier Meter tief, verfügt über einen rollenden Lauf, der im Vergleich zum Rapala Original schon ziemlich agil ausfällt. Besonders schön sind die vielen klassischen Farbmuster, die es sowohl naturnah als auch in Schockfarben so nur bei Nils Master gibt. Sie werden bemerkt haben, dass ich bisher nur schlanke, längliche Wobbler vorgestellt habe.

Noch gut kann ich mich daran erinnern, als Rapala damals einen ganz spezifischen Hechtwobbler rausbrachte – den musste ich natürlich haben! Schnell war der erste Super Shad Rap gekauft, eine wirkliche Neuerung. Ein hoher Rücken und ein extrem ausgeprägtes Bewegungsprofil zeichnen ihn aus.

Hinzu kommen die schönen Standardfarben von Rapala. Beim Schleppen eine absolute Bank, aber auch zum Werfen perfekt geeignet, weil recht gut für weite Würfe. Interessant sind die zum Teil stark variierenden Tauchtiefen bei gleichen Modellen, die stark von der Dichte des verwendeten Holzstücks abhängen.

… Nils Master Invincible …

Später kam noch ein sinkendes Modell heraus, was ich besonders zum Schleppen und Werfen toll fand, aber dieser wurde leider eingestellt. Sonderaufgaben wie Speed Trolling kurz hinter dem Boot lassen sich mit dem Super Shad Rap gut meistern, und auch Exoten wie Nilbarsch und Musky schätzen das Klassikermodell sehr.

… Rapala Super Shad Rap.

Das waren sie schon, meine acht liebsten Klassiker auf Hecht. Andere Angler haben vielleicht andere Vorlieben, und auch ich könnte die Liste ansatzlos noch ein Stück weiter führen, aber mit diesen Standardwerken des Kunstköderbaus lag ich eigentlich immer richtig. Qualität setzt sich eben durch!

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