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EU beschließt Fangquoten und Schutzzonen

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Die für Fischerei zuständigen EU-Minister haben sich am 22. Dezember 2004 in Brüssel auf neue Fangquoten und Schutz-Zonen für 2005 in Nord- und Ostsee geeinigt.

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Sperr-Zonen, Sommer-Fangverbot und weniger Fangtage sollen die bedrohten Dorsche vor dem Aussterben schützen. Die EU-Kommission hatte ursprünglich – unterstützt von Deutschland, Umweltschutz-Organisationen und Fischerei-Experten – weitergehende Schongebiete mit Fangverbot in Nord- und Ostsee gefordert. Nach langem Feilschen wurden stärkere Einschränkungen der Fischerei aber vor allem von Großbritannien abgeschmettert.

Fauler Kompromiss?

Neue Einschränkungen für die Berufsfischerei:

  • Die EU-Fangmenge für Dorsch wird in der Ostsee von jetzt 71.250 auf 63.700 Tonnen verringert.
  • Die Dorsch- und Herings-Fischerei wird in der Ostsee auf jeweils zwei Bewirtschaftungs-Gebiete aufgeteilt werden, dadurch soll eine effektivere Überwachung der Fischerei möglich werden.
  • Drei ganzjährig für die Fischerei geschlossene größere Schongebiete in der östlichen Ostsee werden festgelegt.
  • Das Fangverbot in der östlichen Ostsee wird von zwei auf 4,5 Monate ausgedehnt.
  • Die Fangtage für Kabeljau werden in der Nordsee von bislang zehn auf neun pro Monat verringert, westlich von Schottland von bislang zehn auf acht.
  • Die Kontrolle der Fischerei-Schiffe wird durch vorgeschriebene Anlandehäfen, durch Einführung einer Logbuch-Pflicht für Schiffe ab acht Metern Länge (statt bisher zehn) und durch ein Sonderlizenz-System für den Dorschfang in der Ostsee vereinfacht.

    Kein Jubel

    „Die Ergebnisse des diesjährigen Agrar- und Fischereirates sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung. Ich hätte mir aber gewünscht, dass er wesentlich größer ausfallen würde“, erklärte Verbraucherschutzministerin Renate Künast in Brüssel. „Die heute beschlossene Verbesserung und Verschärfung der Kontrollen ist ein ganz entscheidender Punkt. Wenn wir das Problem der Schwarzanlandungen nicht in den Griff bekommen, laufen die in Brüssel erreichten Fortschritte ins Leere“, erklärte die Ministerin.

    Fachleute entsetzt

    Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) warnt seit Jahren vor dem Aussterben von Kabeljau und Dorsch in Nord- und Ostsee. Naturschutz-Organisationen fordern deshalb sogar einen kompletten Fangstopp. Der Fischerei-Experte von Greenpeace, Thilo Maack: „Die so genannten Schutzmaßnahmen sind reine Augenwischerei. Die Beschlüsse werden auch im kommenden Jahr nichts zum dringend notwendigen Schutz von Kabeljau, Scholle und Seezunge beitragen. Wenn die Fischerei-Minister weiterhin die Forderungen von Wissenschaftlern ignorieren, wird sich die Fischerei in Nord- und Ostsee bald nicht mehr lohnen.“

    -pm/tk-

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