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Spanien: Frauen „erobern“ Albufera-See

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Nach 750 Jahren darf zum ersten Mal eine Frau im See Albufera fischen.

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Jahrelang musste sie um das Recht kämpfen. Ihre Kontrahenten wanderten gar imJuni 2001 ins Gefängnis, weil sie sie einfach nicht ans Gewässer ließen. Am Jetzt aber hat Helena Marca endlich ihr Ziel erreicht: Am 5. Dezember berichtete die spanische Presse, dass sie als erste Frau im See Albufera, südlich von Valencia gelegen, fischen darf.

Dieses Recht galt 750 Jahre lang ausschließlich Männern der Region. Marca darf sich nun als erstes weibliches Mitglied des Berufsverbandes der Fischer in der 900-Seelen-Gemeinde El Palmar eintragen. Doch sie kündigte an, dass sie ihr mühsam erstrittenes Recht nicht selbst wahrnehmen werde: „Mir ging es darum, dass ich das (vererbbare) Recht an meine Kinder weitergeben kann.“

Der Verband, der aus einer mittelalterlichen Zunft hervorgegangen ist, entscheidet über die Fangrechte auf dem See. Seit dem 13. Jahrhundert stand er nur Männern offen – und das sollte nach dem Willen der Mitglieder auch so bleiben. Konsequent widersetzten sie sich allen anderslautenden Gerichtsurteilen. Im Juni verurteilte ein Gericht die Vorsitzenden des Verbandes sogar zu je zehn Monaten Haft. -hl-

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