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Spezial-Boje erleichtert Jagd auf Öl-Sünder

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In Bremen stellte der World Wide Fund for Nature (WWF) am 29. Oktober eine neuartige Boje vor, die die Jagd auf Öl-Sünder in den Meeren erleichtern soll.

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Der WWW forderte zum vierten Jahrestag der Havarie des Frachters «Pallas» vor der Insel Amrum schärfere Maßnahmen gegen Öl-Sünder. Die Schifffahrt sei Haupt-Verursacher von Öl-Verschmutzungen, gaben WWF-Vertreter an.

Nach Angaben des Bremer Wasserschutz-Polizisten Werner Weinhold werden Gerichts-Verfahren gegen die Verantwortlichen meist eingestellt, weil die illegalen Öl-Einleitungen nicht nachzuweisen sind. „Bei 100 Verdachtsfällen gab es meistens nur drei bis fünf Verurteilungen“, führte er aus.

Der WWF und Weinhold entwickelten zusammen eine Spezial-Boje, die die Ermittlung der Verursacher ermöglichen soll. Sie wird vom Flugzeug aus über dem Meer abgeworfen und nimmt dann eine Öl-Probe aus dem Wasser. Nach der Bergung der Boje kann die Probe analysiert und später mit einer zweiten Probe von Bord des verdächtigen Schiffes verglichen werden. Der WWF hofft auf die bundesweite Einführung der etwa 14.000 Euro teuren Boje.

Die WWF-Chemikerin Sabine Otto bezifferte die jährlichen illegalen Öl-Einleitungen in der Nordsee auf 260.000 Tonnen Öl, in der Ostsee auf 60.000 Tonnen. In deutschen Hoheits-Gebieten werden in jedem Jahr bis zu 250 Öl-Verschmutzungen aufgespürt. Der normalen Schiffsbetrieb sorge für größten Verschmutzungen und nicht die spektakulären Tankerunfälle. Die Öl-Verschmutzung des Wassers verursacht den Tod zahlreicher Meerestiere.

-wwf/tk-

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