Diesmal im Raubfisch-Kunstköderporträt: der Mad Dog aus der Shirasu-Serie von Balzer. Von Dustin Schöne
Mein Kumpel Jan und ich machen uns auf den Weg zu einem holländischen Baggersee. Mit im Gepäck: die Shirasu-Köder von Balzer. Der Hersteller deckt mit seinen Verführern die komplette Bandbreite ab. Ob Barsch-, Rapfen-, Hecht- oder Zanderköder – der Angler kann frei wählen, welchem Räuber er nachstellen will. Am Wasser angekommen, entscheiden Jan und ich uns für den Mad Dog in glänzendem Silber – ein Wobbler mit zweigeteiltem Körper und einem extrem weichen Gummischwanz.
|
Realistisches Aussehen: Durch seine naturgetreuen Flossen ähnelt der Mad Dog unter Wassereinem echten Fischchen. |
Praxistest
Vom Ufer betrachten wir das Laufverhalten des Köders im klaren Wasser und sind überzeugt: Seinen ausladenden Links-Rechts-Bewegungen und dem zusätzlich arbeitenden Gummischwanz werden die Räuber kaum widerstehen können. Doch wir machen noch eine weitere Feststellung: Der Köder ist vom Hersteller als schwimmender Wobbler angegeben – unser Modell jedoch sinkt relativ schnell zum Grund ab. Das beeinträchtigt den Lauf des Köders aber überhaupt nicht. Im Gegenteil: Für Jan und mich kommt das gerade Recht. So können wir den Mad Dog in der kalten Jahreszeit etwas tiefer anbieten als die von Balzer angegebenen 1,2 m.
Genug am Ufer ausprobiert – jetzt geht’s aufs Boot. Wir beginnen mit dem Schleppen über 4 m tiefem Wasser. Der Mad Dog zieht auf etwa 2,5 m seine Bahnen hinter dem Boot, als es nach etwa einer halben Stunde angeln einen schönen Biss gibt. Nach kurzem Drill kommt ein etwa 60 cm langer Zander zum Vorschein, der den Balzer-Köder attackiert hat. Gelungener Auftakt! Doch leider müssen wir wenig später das Angeln abbrechen – es ist so neblig geworden, dass man kaum weiter als 10 m gucken kann. Nur mithilfe des GPS-Geräts finden wir den Weg zurück in den sicheren Hafen.
|
111 cm und geschätzte gute 20 Pfund: Der Mad Dog hat zugeschlagen. |
Neuer Tag – neues Glück
Doch so schnell geben wir nicht auf. Als die Bedingungen wieder besser werden, machen wir uns erneut auf nach Holland: gleiches Gewässer, gleicher Köder. Dieses Mal schleppen wir aber weniger und werfen die Krautfelder an. Der Mad Dog macht auch hier eine super Figur. Verführerisch läuft er, wenn man ihn einholt und parallel mit leichten Rutenschlägen in die Schnur haut. Fast wie bei einem Jerkbait. Nur sanfter, sonst überschlägt sich der Köder und bleibt im Stahl-Vorfach hängen.
Über 3 m tiefem Wasser dann – ich hole den Mad Dog gerade mit unterschiedlich schnellen Kurbelumdrehungen ein – bekomme ich einen brachialen Biss. Gleich zu Beginn merke ich, dass es sich um einen kapitalen Fisch handeln muss. Mehrere Male reißt er viele Meter Schnur von der Rolle, bis er endlich ausgedrillt ist und ich ihn per Handlandung ins Boot hiefen kann. Ein Prachthecht von 1,11 m Länge und geschätzten guten 20 Pfund. Ein Traumfisch und nebenbei mein größter Esox, den ich bisher fangen konnte. Aus dem Maulwinkel hängt noch der Mad Dog – ein Silberbarren für jeden Angler. Einziges kleines Manko des Köders sind die Drillinge – superscharf, aber nicht besonders stabil. Wer also regelmäßig mit kapitalen Fischen rechnen kann, sollte diese gegen stärkere Modelle austauschen.
Überblick
MODELLVARIANTEN: Den Mad Dog gibt’s in 6 verschiedenen Designs: Barsch,
Fireshark, Forelle, Sabiki, Wasabi und Weißfisch. Er wiegt 55 g und ist 16 cm lang. Laut Hersteller ist er ein schwimmender Köder, der bis auf 1,2 m Tiefe abtaucht. Der Mad Dog kostet im Fachhandel etwa 13,95 EUR.
DER RAUBFISCH meint: Eine gelungene Mischung aus Wobbler und Gummifisch, die fängt und Anglerherzen schneller schlagen lässt.
(Bilder: Dustin Schöne)