Sicher ist das Norder Tief, benannt nach der ostfriesischen Stadt Norden, das nordwestlichste Raubfischgewässer unserer Republik
Von Von Dieter Schröder
Zwischen Norden und Leybucht gelegen: Das Norder Tief |
Das Sieltief wird auf einer Länge von 8,5 km vom Bezirksfischereiverband Ostfriesland bewirtschaftet.
Die Strecke beginnt östlich von Norden an der Brücke am Hundeplatz und endet an der Ostspitze der Insel Neuwesteel. Beim Norder Sieltief handelt es sich um ein typisches ostfriesisches Tief, das moorig braunes Wasser führt und im Schnitt nur zwischen 1 und 2 m tief ist. Sieltore regeln den Abfluss in die Nordsee. Deshalb kann kein Seewasser in das Tief eindringen, haben Ebbe und Flut keinen Einfluss auf den Wasserstand.
Im Tief lassen sich Aal, Barsch, Hecht und Zander an den Haken locken. Beim Angeln mit kleinen Spinnern kann es aber schon mal vorkommen, dass ein räuberischer Friedfisch zuschnappt: der Aland. Der erreicht hier durchaus Gewichte um die 4 Pfund. Eine Marke, die auch für kapitale Barsche gilt. Die Stachelritter kommen ziemlich überall vor und sollten mit kleinen Spinnern verführt werden. Aber auch Twister, kleinste Wobbler, Würmer oder ein dickes Bündel Maden wecken ihr Interesse. An den Spundwänden mitten in Norden kann man sogar einen Versuch mit einem kleinen Tunkfisch wagen.
Breit- und Spitzköpfe
Sommerzeit ist Aalzeit. Ob dünne Bundaale oder dicke Räucheraale – alles ist im Norder Tief möglich. Den kleineren Spitzköpfen stellt man am besten mit einem fetten Wurm nach, während die räuberischen Breitköpfe eher einen kleinen Köderfisch oder Fischfetzen nehmen.
Zu den Tief-Räubern, die 2-stellige Gewichte erreichen, zählen Hecht und Zander. Sie beißen sowohl auf Kunstköder als auch auf tote Köderfische. Hechte stehen oft recht nah am Ufer unter überhängenden Büschen oder unter Grasbüscheln, die ins Wasser ragen: Hot Spots, die man westlich von Norden im unteren Abschnitt des Gewässers findet. Auch die Mündungsbereiche von anderen Gewässern wie etwa das Addingaster Tief bieten sich zur gezielten Raubfischpirsch an. Es darf im übrigen mit der gleichen Erlaubniskarte beangelt werden.
METHODEN Posen- und Grundangeln auf Aal, Barsch, Hecht und Zander. Spinnfischen auf Barsch, Hecht und Zander.
GERÄT Grundruten zwischen 2,10 und 2,70 m, Wurfgewichte bis 50 g, die sich auch zum Angeln mit toten Köderfischen eignen. Spinnruten für Barsch zwischen 2,40 und 3,00 m, Wurfgewicht um die 10 g. Spinnruten für Zander und Hecht zwischen 2,40 und 3 m, Wurfgewicht bis 30 g. Empfehlenswert fürs Spinnangeln sind dünne geflochtene Schnüre (z.B. Fireline). Ruten zum Posenangeln sollten zwischen 3 und 4 m messen und Wurfgewichte bis 10 g aufweisen; gut geeignet sind Matchruten.
KÖDER Tauwürmer, Madenbündel oder tote Köderfische beim Grundangeln. Als Kunstköder für Zander geeignet sind Twister und Gummifische sowie Spinner. Hechte gehen auf flach laufende Wobbler in den Längen 9 oder 11 cm sowie Mepps- und Tandemspinner der Größe 4 oder 5.
EXTRA-TIPP Im Sommer sind helle Twister gute Zanderköder. Barsche werden munter bei Kombiködern aus Rotwurm und Maden an der Posenangel.
BESTIMMUNGEN Zwei Ruten, davon eine auf Raubfisch. Spinnangeln nur mit einer Rute erlaubt. Während der Räuber-Schonzeiten darf nicht mit toten Köderfischen oder Kunstködern geangelt werden. Jugendliche dürfen nicht auf Raubfisch gehen. Nachtangeln ist erlaubt.
ERLAUBNIS Tag 5, Woche 30, Monat 50 DM. Kartenausgabe in den meisten Angelgeschäften der Region, z.B. bei Angelsport Krause, Schulstraße 2, 26501 Norden, Tel. 04391/14652. Kurverwaltungen in Norden und Norddeich ( siehe Unterkunft).
ANGELGESCHÄFT Angelsport Krause (siehe Erlaubnis).
UNTERKUNFT Kurverwaltung Norden-Norddeich, Postfach 1165, 26501 Norden-Norddeich, Tel. 04931/98602, Fax 04931/986290, Internet: www.norden-norddeich.de
ANFAHRT Über die B70 aus Richtung Emden oder Aurich nach Norden.Foto: Dieter Schröder