Die Warnow in Mecklenburg-Vorpommern windet sich auf einem gut 30 km langen Abschnitt zwischen Mickow-See und Mildenitz durch Felder, Viehweiden und Gehölz.
Von Von Jürgen Lorenz
Hier findet man völlig einsame Angelplätze in wunderschöner Landschaft. Die Natur hat noch einiges zu bieten: unter anderem einen großen Wildbestand. So kann es beim nächtlichen Ansitz durchaus vorkommen, dass eine Rotte Wildschweine in kurzer Entfernung durchs Unterholz bricht, während ein Aal an der Rute zerrt.
Der Fluss ist durchschnittlich 10 m breit und 1 bis 1,5 m tief. Der Zugang zum Ufer über Feldweg und Wiesen ist – von einigen, etwas sumpfigen oder von Gestrüpp bestandenen Abschnitten abgesehen – unproblematisch.
Allerdings kann vom Frühsommer bis zum Herbst der stellenweise starke Grundbewuchs im Fluss Probleme bereiten. Aber auch wenn ein fetter Schlängler entwischt – das Aal-Angeln lohnt auf alle Fälle: Der Bestand ist hervorragend. Auch Barsche sind zahlreich und vor allem in guten Größen vertreten. Kapitale Hechte sind eher Mangelware, aber kleine bis mittlere Exemplare gehen regelmäßig an den Haken. Zander und Salmoniden wie Bach-, Regenbogen- und Meerforelle werden nur vereinzelt gefangen. Quappen stehen ebenfalls im Fluß, werden jedoch nicht gezielt beangelt. Wallerfänge sind im genannten Bereich nicht nennenswert.
Generell gilt: In den tiefen Kehrwassergumpen lassen sich die Räuber besonders erfolgreich fangen. Auch an den tieferen, von Schilfgürteln gesäumten Flussabschnitten mit geringer Strömung finden sich meist vom gegenüberliegenden Ufer aus sehr gute Angelstellen.
Methoden/Köder: Aal: leichtes bis mittelschweres Grundfischen mit Pose oder Laufbleimontage; 3 – 4 Mist-, 1 – 2 Laub- oder 1 Tauwurm sowie kleine Weißfische, am besten Lauben bis 6 cm Länge. Sie sind die fängigsten Köderfische für alle Räuber in der Warnow und lassen sich sehr gut am feinen Stippgeschirr auf kleine Mistwurmstücke fangen.
Barsch: Twistern mit kleinen gelben Twistern und Jigs mit schwimmendem Kopf. Spinnfischen mit kleinen Blinkern wie Effzett (6 g) in Silber mit rotem Schwanzpuschel oder -plättchen. Würmer am Seitenarm einer leichten Birnenblei- oder Posenmontage kurz über Grund geführt.
Hecht: Spinnfischen mit 10 cm Shad (neongrün, orange-gelb) auf 10-g-Bleikopf oder Blinker an 0,30er Schnur und Stahlvorfach. Treibender toter Köderfisch an grünweißer Wasserkugel.
Extra -Tipp: Im Frühjahr beißen die Aale am liebsten abends, später im Jahr auch oft sehr gut am Tage in den tieferen Gumpen. Beim Grundfischen mit Tauwurm oder Köderfisch samt Schnursteiger und offenem Rollenbügel angeln. Um das ungewollte Ablaufen der Schnur zu verhindern, z.B. einen leichten, glatten Schilfstängel vor die Rolle, quer auf der am Boden liegenden Schnur, ablegen.
Bestimmungen: Angelzeit von 1 Std. vor Sonnenaufgang bis 1 Std. nach Sonnenuntergang. 2 Friedfisch- oder 1 Friedfisch- u. 1 Raubfisch- oder 1 Spinnangel. Krebse aller Art oder Teile dieser dürfen nicht als Köder verwendet werden. Senke nicht gestattet.
Pro Tag dürfen entnommen werden: 2 Fische der Arten Hecht oder Zander, 3 Fische der Arten Aal oder Forelle.
Erlaubnis für den beschriebenen Warnowabschnitt nur bei dem Fischer Helmut Anton, Johannes-R.- Becher-Str. 28, 19406 Dabel, Tel. 038485/20453. Jahreskarte 35,- DM, Tag 10,- DM.
Erlaubniskarten für den Luckower See, den Sternberger See, Trenntsee und die Mildenitz bei Seenfischerei Johann-George Rettig, Seestr. 13, 19406 Sternberg, Tel. 03847/2884.
Angelgeräte/Köder: Freizeit Shop Willibald Gaube, Mecklenburgring 30, 19406 Sternberg, Tel. 03847/2557.
Boote: Paddelboote sind gestattet und werden im Sommer von Urlaubern auch gern genutzt!
Unterkunft: Campingplatz am Luckower See (auch 12 Caravans zu mieten), Maikamp 11, 19406 Sternberg, Tel. 03847/ 2534, Fax 03847/5376. Hier auch Leihboote (20 Tag) und Erlaubniskarten für alle Sternberger Seen.
Anfahrt zu guten Stellen: Straße von Sternberg Richtung Bützow. Gut 1 km hinter Sternberg links nach Groß Görnow. Nach ca. 2 km führt diese Straße bei Sagsdorf über die
Warnow. Zahlreiche Flusswindungen. Gute ruhige Angelstellen flussabwärts über Feldwege und Weiden (linkes Ufer) leicht erreichbar. Parken bei der Brücke. Straße von Brüel Richtung Crivitz zur Warnowbrücke bei Nutteln. Flussabwärts recht breiter Flussabschnitt mit geringer Strömung. Ca. 2 m vom Ufer ragt hier eine Reihe alter Holzpfähle bis knapp unter den Wasserspiegel und bietet Aalen und Hechten gute Verstecke. Parken bei der Brücke oder neben dem Feldweg.
Warnowbereich zwischen den Orten Necheln und Schönlage. Gute Stellen flussaufwärts mit tiefen Kehren und schwächerer Strömung. Von der Straßenbrücke flussaufwärts wenig Windungen.
Parken im Bereich der Fußgängerbrücke bei Alt Necheln oder neben den Feldwegen. Kurz vor der Brücke führt hier ein Feldweg flussaufwärts direkt am Fluss entlang.
Info: Fremdenverkehrsamt Sternberg, Luckower Straße 3, 19406 Sternberg, Tel./Fax 03847/ 451012.
(Stand 1998)
Foto: Fotos: Verfasser
Am Limit: Drei schöne Aale aus der Warnow. |