250 kleine Störe werden im Rahmen des Wiederansiedlungsprojektes am 24. April 2015 in die Elbe bei Geesthacht entlassen.
Seit fast 20 Jahren gibt es Bemühungen, Störe in Deutschland wie in hier in der Elbe und ihren Nebenflüssen wieder heimisch zu machen. Bild: Philipp Freudenberg |
250 Jungstöre werden in die Elbe ausgesetzt. Bild: Andrea Schmidt |
Fische mit Heimatsinn
Störe verbringen zwar den Großteil ihres Lebens im Meer, vermehren sich aber im Süßwasser. Auf diese Heimatgewässer sind sie geprägt und kehren dorthin zurück, wo sie selbst aus dem Ei schlüpften und ihre ersten Schwimmversuche machten. Damit auch die Zuchtstöre eine solche Verbundenheit entwickeln können, müssen sie in Flusswasser aufgezogen werden. Im Idealfall ziehen zum Beispiel Fischer die kleinen Störe direkt vor Ort auf, erklärt der Biologe. Entsprechende Entwicklungsarbeiten laufen derzeit im Odergebiet in einem vergleichbaren Vorhaben.
Neues Zuhause für Jungstöre
Für die Elterntierhaltung und Vermehrung des Europäischen Störs ist Geesthacht der ideale Ort, sagt Geßner. Dafür spräche u.a. die unmittelbare Nähe zur einzigen störgängigen Fischtreppe Europas, die am Nordufer der Elbe einen sicheren und einfachen Zugriff auf die rückkehrenden Elterntiere ermöglichen würde. Damit ließe sich der Laichfischbestand später relativ problemlos erweitern. Die Nutzung von Elbwasser würde zudem eine frühe Anpassung der Jungfische an die Lebensbedingungen des Besatzgewässers ermöglichen und, noch wichtiger, eine frühe und sichere Prägung der Jungtiere auf ihr Heimatgewässer sicherstellen. Die zentrale Lage Geesthachts zwischen den Ländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg bietet darüber hinaus Potenzial für eine stärkere Einbeziehung weiterer Partner und somit für das Gelingen dieser Mammutaufgabe, stellt Gessner in Aussicht.