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Reif für den Pinsel

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Wer erfolgreich Dorsche pilken will, braucht schon ‘ne Menge Schwermetall. Günter Wundrach zeigt, wie man seine eigene Pilker-Kollektion kostengünstig produzieren kann.

Reif für den Pinsel

Rot, Gelb oder Grün, welche Farbe soll es heute sein? Eine wichtige Frage, denn neben Köderspiel und -größe ist gerade auch beim Dorschpilken die Köderfarbe oft fangentscheidend. Kutterprofis haben deshalb immer eine ganze Kollektion verschiedener Pilker dabei. Je nach Jahreszeit, Wetter, Wassertiefe und Sichtigkeit erweist sich dann eine der Farben als die des Tages.

Im Sommer auf der Ostsee beispielsweise gelten Rot-, Gelb- und Orangetöne als fängigste Tupfer. Bei prallem Sonnenschein kann aber auch Gold die Fische wie magisch anziehen. In der kalten Jahreszeit hingegen stehen die Ostseedorsche eher auf dunkle Töne. Das Metall sollte dann in Grün, Blau oder sogar Schwarz prangen.

Neben der Farbe ist das richtige Gewicht des Pilkers entscheidend für die Bissausbeute, denn das Eisen muß möglichst spielerisch über den Grund tanzen. Wassertiefe, Strömungsdruck und Schnurdurchmesser sind hierbei zu berücksichtigen. Die Faustregel der Profis: So leicht wie möglich.

Will man für möglichst viele Situationen gewappnet sein, ergibt sich aus der Kombination von Farbe und Gewicht eine stattliche Anzahl Pilker. Die alle zu kaufen, geht ganz schön ins Geld. Selbermachen heißt also die Alternative. Nun ist Bleigießen nicht jedermanns Sache. Das muß auch nicht sein. Denn es gibt durchaus Möglichkeiten, die Kosten ganz erheblich zu senken (s. a. „Pilker-Werkstatt“).

Die Firma ASZ Wundrach beispielsweise bietet fertig gegossene Rohlinge an. Diese können auch ohne großes handwerkliches Geschick bemalt und dann mit Haken und Wirbel bestückt werden. Das Angebot reicht vom 14-g-Barschzocker bis zum 700-g-Tiefenpilker und enthält natürlich auch die entsprechenden Zutaten für den „Do it yourself-Künstler“. Die Herstellung einer bunten Köderpalette ist also kein Problem. Günter Wundrach demonstriert im folgenden, wie’s richtig gemacht wird. Viel Spaß bei Ihren ersten Pinselstrichen, und Petri Heil dann auf dem Dorschkutter!

Die Arbeitsschritte im Überblick:

  • a. Weiße Grundierung mit Tuschpinsel dünn auf den Rohling auftragen und trocknen lassen.
  • b. Vorgang wiederholen und warten, bis Grundierung staubtrocken ist.
  • c. Pilker nicht zu dick mit Leuchtfarbe bemalen.
  • d. Nach etwa 1 Stunde Trocknungszeit können Folien und Augen aufgeklebt oder auch Muster mit wasserfesten Filzstiften aufgetragen werden.
  • e. Pilker mit DD-Klarlack überziehen. Das lässt die Leuchtfarben glänzen und macht den Köder seewasserfest. Trocknungszeit etwa 12 Stunden. Mit „Flimmer“ können zusätzliche Lichtreflexe erzielt werden (s. EXTRA-TIP).
  • f. Endmontage der Haken und Sprengringe.

    Die Pilker-Werkstatt

    Eine Grundausstattung, bestehend aus Grundierung, Verdünner, 4 verschiedenen Tagesleuchtfarben (sind untereinander mischbar), Klarlack, Flimmer, Reflexfolien und Augen, ist für ca. 50 DM zu haben. Dazu kommen Pinsel und Pinselreiniger. Ein Glas (30 ml) Grundierung bzw. Farbe reicht für 50 bis 60 Pilker (je nach Größe). Inklusive Rohling, Qualitäts-Drilling und Sprengringen kostet ein kompletter 150-g-Pilker dann etwa 3,70 DM. Grundierung und Farben können nach längerem Gebrauch mit einigen Tropfen Verdünner (gutes Dosieren mit Spritze) wieder flüssiger gemacht werden.

    Informationen und kostenloser Katalog bei: Angel Sport Zubehör, Günter Wundrach, Billhorner Brückenstraße 40, 20539 Hamburg. Tel. 040/786506, Fax 040/7890649.

    (Stand 1999)

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    Pilker
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