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Schwarze Gummifische fangen

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Wer hätte das gedacht? Für Freddy Harbot gehören schwarze Gummifische zu den absoluten Köder-Highlights auf Hecht und Zander.

Jahrelang lagen schwarze Köder bei mir im Keller, ohne wirklich seriös zum Einsatz zu kommen. Hier und da mal ein sporadischer Versuch in der Nacht oder beim Barschangeln, das war alles, was mich mit schwarzen Ködern verband. Ich wurde mit der Farbe einfach nicht richtig warm.

Eine Auswahl pechschwarzer und fängiger Köder.

Vor zwei Jahren hatte ich mit meinem Kumpel Birger jedoch ein sensationelles Schlüsselerlebnis, welches die Farbe Schwarz erneut auf den Prüfstand stellte. Wir befischten einen trüben Baggersee und fingen die ersten Tage viele gute Fische. Der dritte Tag unserer Expedition war jedoch alles andere als einfach. Immer wieder wechselten wir die Farben und Köder, doch nichts wollte so richtig funktionieren.

Aus Verzweiflung montierte Birger schließlich einen pechschwarzen 25er Shad. Das kann doch nie funktionieren, dachte ich noch, bis ich den Köder plötzlich im Wasser sah. Der schwarze Schatten war deutlich in der grünen Algenbrühe zu erkennen. Gar nicht so übel für  schwarz! Wirklich erstaunt war ich dann nur wenige Sekunden später, als Birger plötzlich mit der zum Halbkreis gebogenen Rute neben mir stand. Wir beide mussten etwas grinsen. Manchmal ist es eben doch die Farbe, die entscheidet. Das Signal war deutlich genug, damit auch ich mir einen schwarzen Gummifisch ans Band hing. Und siehe da: Der nächste Fisch landete unmittelbar im Boot. Wir fingen plötzlich Fisch auf Fisch, und am Nachmittag konnte ich sogar meinen größten Hollandzander von 103 Zentimetern auf einen schwarzen Köder überlisten – bei vollem Tageslicht. Wir konnten es kaum fassen.

Dieser Zander schnappte sich Schwarz – noch ist er aber nicht gelandet.

Kein Ende in Sicht

Wenige Wochen später flog ich nach Südafrika, unter anderem zum Schwarzbarschfischen. Mein afrikanischer Mitangler zeigte mir seine Köderbox, und Sie ahnen es sicher: überall schwarze Köder. Schwarzbarsche wollen eben schwarz.

Viel interessanter war die Tatsache, dass der Stausee nebenbei auch noch kaffeebraun war. „Nimm den Schwarzen, Freddy. Der geht am besten!“ Wenig später folgt die an der Rute zerrende Gewissheit: Es funktioniert eben auf der ganzen Welt. Schwarz ist eine ausgezeichnete Farbe, wenn nicht sogar eine der besten für trübes Wasser. Dass ich dann einige Tage später mit der Fliegenrute im afrikanischen Gebirge mit schwarzen Streamern Forellen gefangen habe, wundert sicher keinen mehr. Fliegenfischer nutzen schwarze Köder schon seit jeher und das bekanntlich nicht nur in der Nacht. Die Fische scheinen das Schwarz als deutlichen Kontrast oft einfach am besten gegen den Hintergrund zu sehen.

„Schwarzangeln“ auf Wels – auch das funktioniert.

Ich wollte es genau wissen und fischte das Jahr darauf fast jeden Angeltag mit Schwarz. Mein erster Versuch an der Weser ergab bereits im Januar gleich einen 90er Zander. Am Jahresende war von völliger Pleite bis zum ganz großen Fangerfolg alles dabei. Welche Räuber ich auch beangelt habe, tiefschwarze Köder standen bei ihnen meistens hoch im Kurs.

Wasser- und Grundfarbe

Während meiner Versuche mit Schwarz musste ich mich relativ schnell von der selbst-erstellten Überzeugung lösen, dass Schwarz eine reine Klarwasserfarbe ist. Ich habe an den klarsten Seen paradoxerweise die schlechtesten Erfahrungen damit ge-macht. Ich vermute, dass vor allem extrem klares, dunkles Wasser, leicht horizontal betrachtet, mehr oder weniger schwarz erscheint. Ein schwarzer Köder wird demnach nicht gut gesehen. Zumin-dest, wenn man nicht direkt in der Ober-flächenzone fischt.

Hat das Wasser dagegen eine leichte Grundfarbe wie grün oder braun, sieht die Sache anders aus. Schwarz hebt sich optimal davon ab und wird auch in Tiefen von mehr als zehn Metern ausgezeichnet von den Räubern gesehen. Verboten gut funktioniert das Schwarzangeln bei richtig grünem oder kaffeebraunem Wasser.

Viele Baggersee-Angler kennen den Erfolg tiefbrauner Köder. Häufig finden wir an diesem Gewässertyp einen hellen Sand-boden, der für den Kontrast zu dunklen Ködern sorgt. Schwarz bietet sogar einen noch stärkeren Köder-Boden-Kontrast als braun. Bei richtig dunklen Gewässerböden können schwarze Köder allerdings helleren unterlegen sein kann.

Wie viele Räuber haben in Ihrem Gewässer schon große, pechschwarze Köder gesehen? Die breite Masse fischt sicher andere Farben, weshalb wir uns durch die neue Geheimwaffe etwas abheben können, um den einen oder anderen schlauen Fisch, der Motoroil, Pink und Fluogelb schon kennt, doch noch zu überlisten.

Freddys Angelkumpel Birger mit gutem Zander. Auch er hätte nicht gedacht, dass schwarze Köder so erfolgreich sind.

Freddys Gummifisch-Favoriten

Schwarze Köder gibt es von vielen Herstellern. Folgende Gummis haben sich bewährt: Quantum Pelagic Shad in Magic Pelagic, Lunker City Salt Shaker, Kopyto, Quantum Freddy Shad in Bloody Offspring (halb schwarz).

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