ANZEIGE

Edersee: Immer wieder lockt der Hecht

7421


Er gehört zu den bekanntesten Raubfischgewässern Deutschlands – der Edersee in Nordhessen. Vor allem der Hecht lockt ans Fischwasser.

Von Dieter Schröder

Edersee
Von 1908 bis 1914 wurde die Staumauer zwecks Stromgewinnung und Hochwasserschutz gebaut. So ganz nebenbei hat sich das Gewässer zum Angler-Paradies entwickelt.

Mit einer Länge von 27 km erstreckt sich die Edertalsperre, im Volksmund Edersee genannt, zwischen den Ortschaften Herzhausen am Einlauf der Eder und Hemfurth an der Staumauer. Bei Vollstau – meist von April bis Juni – können die Räuber 202 Millionen Kubikmeter Wasser durchstreifen; schließlich ist der Stausee einer der größten Deutschlands.

Ab Juli wird der Pegel gesenkt – um Räume für das Frühjahrshochwasser des folgenden Jahres zu schaffen und um die Weser mit feuchtem Nachschub zu versorgen.

Die meisten Angler kommen der Hechte wegen, lassen sich doch Exemplare jenseits der 30-Pfund-Marke an den Haken bringen. Allerdings sind dies Ausnahmefische. In der Regel wiegt der Ederseehecht zwischen 3 und 15 Pfund.

Je nach Jahreszeit jagt Esox in unterschiedlichen Revieren: Nach der Schonzeit, Mitte April bis in den Juni, steht er überwiegend im flachen Wasser. Bei Herzhausen, in der Banfe-, der Aseler- und der Niederwerber Bucht liegen die Hot Spots. Mit fallendem Wasserstand zieht es den „Entenschnabligen“ mehr und mehr ins tiefere Wasser. Im Herbst vorzugsweise sollte der Angler dem Hecht zwischen dem Weißen Stein bei Rehbach und der Staumauer nachstellen.

Barsche haben im Herbst Saison. Stachelritter bis zu 6 Pfund sind drin. Auch der Bestand an Zandern ist verlockend. Exemplare bis zu 20 Pfund gehen an den Haken. Oktober und November sind gute Monate in der Waldecker Bucht. Im Sommer sollte man eher zwischen Herzhausen und Asel Süd angeln.

Regenbogner stark im Kommen

Auch die Regenbogenforelle hat sich – dank Besatzmaßnahmen – im Edersee etabliert. Besonders in den Monaten März und April beißen die Salmoniden in der Niederwerber Bucht und rund um Herzhausen. Sie werden in der Regel beim Stippangeln mit Wurm oder Made überlistet. Wenn mit Ende der Hechtschonzeit in der zweiten Aprilhälfte auch wieder Kunstköder eingesetzt werden dürfen, lohnt sich der Versuch mit einem Spinner oder kleinem Wobbler. Im Schnitt wiegen die Regenbogner zwischen 300 und 1.500 Gramm. Hecht- und Zanderangler konnten sich aber auch schon über „Beifängen“ bis 13 Pfund freuen.

Mit dem Sommer kommt am Edersee die Zeit der Aal-Fans. Tauwürmer, dicke Bündel Maden oder kleine Fische (am besten Ukelei) lassen die lichtscheuen Gesellen dann selten links liegen. Die Ukelei tummeln sich übrigens in großen Schwärmen. Mit der Kopfrute ist das Köderfischstippen also kein Problem.

Ganz vereinzelt nur lassen sich Welse erbeuten. Dass sie gut wachsen, zeigen Fänge von Exemplaren zwischen 50 und 60 Pfund. Es lohnt sich allerdings nicht, diesem Fisch gezielt nachzustellen. Der Bestand ist einfach zu klein. Eher gelingt es da schon, im Einlaufgebiet der Eder bei Herzhausen eine Bachforelle zu überlisten.

METHODEN: Spinnangeln mit größeren Löffelblinkern und Wobblern auf Hecht. Zander auf Twister oder tote Köderfische. Barsch sehr gut auf Tunkfische (Zocker) vom Boot, oder auf Wurm, Spinner und kleine Twister.

GERÄT: Hechtangeln mit 2,40 – 3,00 m langen Spinnruten. Beim Schlepp-Angeln 2,10 – 2,40 m lange, etwas steifere Spinnruten, Multirolle sehr praktisch. In jedem Fall ein Stahlvorfach vorschalten. Zander mit Grundruten zwischen 3 und 4 m mit weicher Aktion.

KÖDER: Für Hecht Rapala und Nils Master Wobbler zwischen 10 – 20 cm Länge, Effzett-Blinker. Zander: helle Twister oder kleinere Gummifische, ansonsten tote Köderfische. Barsch mit Zockern bis 18 Gramm Gewicht. Kleine helle oder rote Twister, Rapala Wobbler zwischen 3 und 8 cm sowie Mepps Spinner. Letztere eignen sich auch für Regenbogenforellen.

EXTRA-TIPP: Gutes Aal-Angeln nach einem Gewitterregen und dadurch angetrübtem Wasser im Einlaufgebiet bei Herzhausen.

BESTIMMUNGEN: 2 Ruten, Schleppangeln vom 1.5. – 31.1. vom Ruderboot. Nachts darf bis 24 Uhr geangelt werden.

ERLAUBNIS/ANGELGESCHÄFTE: 2 Tage 12 DM, Woche 30 und Jahr 140 DM. Angelsport Gerlach, Uferstraße, 34513 Waldeck-Niederwerbe, Tel.: 05634-97960; Angelsport Thalhäuser, Bringhäuserstraße 3, 34549 Edeltal-Hemfurth, Tel.: 05623-4777; Angel Schmidt, An der Sperrmauer, 34549 Edertal, Tel.: 05623-2032; Angelshop Lohof, Itterstraße 11, 34519 Vöhl-Herzhausen, Tel.: 05635-328.

ANFAHRT: Aus dem Ruhrgebiet über die A 44 (Dortmund – Kassel) Abfahrt Edersee, sowie über die Bundesstraße 252 Frankenberg – Korbach oder die Bundesstraße 485 Bad Wildungen – Korbach.

(Stand 1998)Foto: Fotos: Verfasser

F

A

Edersee-Hecht
Auch die Schieferhalden bieten gute Angelplätze: Dieser 10-Pfünder hielt einen Wobbler für eine flüchtende Beute.
F

Aboangebot