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Skipper, Schlepper, Räuberfänger (Teil I)

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Turus Ukko-Wobbler
Schwimmwobbler sind der ideale Schlepp-Einsteigerköder. Hier Gerds Lieblinge der Marke Turus Ukko.

Die Köder

Zwar lassen sich fast alle Kunstköder schleppen, für den Einstieg empfehle ich aber Schwimmwobbler. Die provozieren im Gegensatz zu sinkenden Ködern viel weniger Hänger. Dennoch erreichen sie je nach Modell und Führung fängige Tiefen bis 10 m. Das bewirkt in erster Linie die Tauchschaufel, die den Wobbler unter Zug durch den anstehenden Wasserdruck auf Tiefe bringt. Je kürzer und steiler die Tauchschaufel, desto flacher die Eindringtiefe. Unabhängig davon, kommen Magnum-Wobbler (20-40 cm) teilweise allein aufgrund ihrer Körpermasse weit nach unten. Daneben entscheiden Faktoren, die in der Hand des Anglers liegen:

  • Schlepp-Tempo und -Entfernung zum Köder: je mehr Fahrt, umso tiefer der Tauchgang. Über 50 m hinterm Boot ausgebrachte Köder – üblich sind 30-40 m – kommen wieder hoch;
  • Anstellwinkel der Rute: je niedriger die Rutenspitze zeigt, desto tiefer die Tauchfahrt;
  • Schnur-Durchmesser: Dünnere Leinen lassen den Wobbler tiefer marschieren als dickere;
  • Vorbebleiung: Ein vor den Köder geschaltetes Blei erlaubt auch Tiefen zu erreichen, die der Schwimmwobbler ohne diese Maßnahme nie erzielen würde.

    Mein Tipp beim Köder-Kauf: nur Marken-Wobbler (z.B. Turus Ukko) wählen und dabei über die Tauchtiefe informieren. Die wird bei guten Produkten in der Regel mit angegeben, ansonsten sollte es aber auch Ihr Fachhändler wissen. Ist der Wobbler gekauft, ziehen Sie ihn probeweise durchs Flachwasser. Beobachten Sie dabei den Lauf und die Rutenspitze. Die zeigt nämlich die Aktion an: Sie zittert und vibriert. Das sagt mehr als tausend Worte und man muß es sich einprägen. Denn später, wenn’s im Boot ernst wird, sehen wir den Köder nicht mehr. Wohl aber die Rutenspitze. Und die signalisiert eben durch ihr Vibrieren, ob der Köder richtig läuft. Hängt nämlich Kraut am Wobbler, wird die Rutenspitze „leblos“ durchhängen. Das kann auch der Fall sein, wenn die Schleppgeschwindigkeit nicht zum Köder passt. Denn nicht jeder Wobbler verträgt ein hohes Tempo, „brennt“ dann ein oder drängt leblos zur Oberfläche.

    Am liebsten schleppe ich Turus Ukko Wobbler in 30-40 cm Größe, die mit 7-9 m Tauchtiefe im fängigen Bereich laufen. Aber die Köderwahl ist und bleibt Vertrauenssache, ebenso die Farbe. Meine Theorie: jede Tönung fängt. Man muß der Farbe nur eine Chance geben. Hektischer Köderwechsel ist falsch. Nur, wenn nichts mehr geht, kann eine andere Farbe und Aktion Erfolg bringen. Schließlich fängt auch mein Lieblingswobbler nicht jeden Tag – sonst wäre mein Hausgewässer leergefischt…

    Vor alle Kunstköder gehört unbedingt ein Stahlvorfach geschaltet. Und als sicheres Verbindungs-Glied zur Hauptschnur dient ein stabiler Qualitäts-Wirbel (z.B. Søvic).

    Der Einsatz

    Nun sitzen wir im Boot und legen die Köder aus. Dabei bleibt der Bewegungsablauf immer gleich:

  • Leichte Fahrt aufnehmen;
  • Den Wobbler hinterm Boot aufs Wasser ablegen;
  • Rollenbügel öffnen bzw. Freilauf einschalten;
  • Rute in den Halter ablegen;
  • 30-40 m Schnur abspulen lassen;
  • Rollenbügel schließen bzw. Freilauf ausschalten, dabei Bremse so einstellen, dass bei einem Biss oder Hänger Schnur ablaufen kann;
  • Fahrtgeschwindigkeit etwas erhöhen.

    Liegt Schmutz wie Blätter oder Gras auf der Wasseroberfläche, muß der Wobbler möglichst schnell auf Tauchstation gehen. Dann lege ich den „fliegenden Start“ ein. Dazu wird der Köder bei schnellerer Fahrt ausgebracht, so dass er zügig, unter das Treibgut hindurch, auf Tiefe taucht. Ist der Wobbler ausgelegt, gehört das Auge auf die Rutenspitze gerichtet. Sie wissen schon: die Vibrationen. Überträgt die Spitze nicht die typische Wackel-Aktion, passen wir entweder das Fahrttempo an, oder kontrollieren, ob der Wobbler Schmutz gefangen hat.

    Die Route

    Im Frühling und Sommer stehen die Räuber eher flach, während sie zum Sommer und Herbst hin mit den Futterfischen in tiefere Wasserregionen abwandern. Entsprechend planen wir unsere Schlepp-Route. Im Flachen lohnt die Fahrt entlang von Schilfkanten und überhängenden Bäumen – übrigens nicht nur auf Seen, sondern ebenso an leicht strömenden Flüssen und Altwassern.

    Während man im Uferbereich auch ohne Echolot klarkommt, benötigt man im Freiwasser das „elektronische Auge“ oder zumindest eine Tiefenkarte, um fängige Strukturen zu finden. Dazu gehören Scharkanten (Übergang vom Flach- ins Tiefenwasser), Plateaus und, vor allem in Stausseen und Talsperren, der Verlauf alter Flussbetten. Dort sind Sie bestimmt nicht auf Kurs von „Schillers Kurzfassung“.

    Geräte-Kiste von Gerd Koch

    Rute: 2,70-3,00 m Rute mit halb durchgehender (semiparabolischer) Aktion und 60-100 g Wurfgewicht.

    Rolle: Stationär- oder Multirolle mit mindestens 200 m/0,30er Schnurfassung und zuverlässig arbeitender Bremse.

    Schnur: 0,30er Monofil- und/

    oder Geflechtschnur in Markenqualität, z.B. Stroft.

    Köder: Schwimmwobbler, am liebsten in Mega-Größe wie z.B. den Turus Ukko in 30-40 cm. Wem diese Granaten nicht ganz geheuer sind, kann auch mit „handlicheren“ Kalibern angreifen. Schließlich gilt: Man muß Vertrauen in den Köder haben. Die Turus-Ukko Wobbler sind im Programm von JTL Jäger Tackle & Lures, Tel. 0751/554129, Fax 554179.

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    Schlepp-Boot
    Immer mit der Ruhe: Beim Schleppfischen ist Übersicht und Ordnung im Boot besonders gefragt.
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